[Rezension] “Die Legende von Enyador” von Mira Valentin
Meine Lieben,
nachdem ich heute einen ausgiebigen Lesetag eingelegt habe, habe ich mein aktuelles Buch schon durchgelesen und kann euch auch die Rezension dazu zeigen. Auch wenn es fast ausschließlich positive Rezis dazu gibt, konnte es mich nicht komplett überzeugen:
Die Legende von Enyador von Mira Valentin
Inhalt:
Vier Königssöhne. Vier Wünsche. Ein Schicksal.
Seit Jahrhunderten kämpfen in Enyador Elben, Drachen und Dämonen um die Macht. Die Menschen wurden von den Elben unterworfen, ihre Erstgeborenen als Sklaven in den Krieg gegen die Drachen geschickt. Doch Tristan, ein Waisenjunge, widersetzt sich seinen Unterdrückern, anstatt an deren Grausamkeit zu verzweifeln. Dadurch löst er eine Reihe von Ereignissen aus … und eine uralte Prophezeiung erwacht zu neuem Leben.
Bild- und Textquelle:
Eckdaten:
Erschienen: 19. September 2017
Verlag: Books on Demand/ Indie
Seiten: 384
Preis: Taschenbuch 12,99€, EBook 3,99 €
ISBN:
Weitere Infos zum Buch hier erhältlich:
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Meine Meinung:
Da ich High Fantasy einfach nur liebe und auch mit am Liebsten lese, konnte ich dem Buch von Mira Valentin nicht widerstehen, auch wenn mich ihre bisherigen Bücher nicht so sehr angesprochen haben. Das Cover finde ich zwar etwas dunkel, aber eindrucksvoll und der Klappentext dazu einfach nur episch. Und auch die Illustrationen im Buch sind einfach nur wunderschön, von der selbstgezeichneten Landkarte zu Beginn bis zu den einzelnen Charakteren.
Wie gesagt, das war mein erstes Buch von Mira Valentin und somit kannte ich ihren Schreibstil auch noch nicht, aber der gefiel mir richtig gut, ich merkte aber schon zu Beginn, dass er für mich zum Problem für die Geschichte werden könnte. Denn er ist wirklich sehr schnell und einfach zu lesen, sehr locker und spritzig mit einer gewissen Prise an Humor. Allerdings fehlte mir auch etwas, das Besondere daran und vor allem passend zur Geschichte könnte er teilweise etwas dunkler und düsterer sein. Irgendwie war er mir durchweg etwas zu fröhlich, aber das ist ja Geschmacksache.
Bei der Geschichte selbst bin ich zwiegespalten. Einerseits hat sie mich gut unterhalten, andererseits habe ich doch einige Punkte, die mich gestört haben.
Den Einstieg in das Buch fand ich sehr interessant, man erfährt die Legende von Enyador und es verspricht einfach nur episch zu werden. War es für mich dann aber leider nicht, denn zum einen hat es sehr lange gebraucht, bis ich in das Buch gefunden hatte, zum anderen ist mir alles etwas zu konstruiert und vor allem nicht tief genug. Das ist eigentlich, was mich an diesem Buch am meisten störte. Ich vermisste die Tiefe in den Charakteren, die Tiefe in der Geschichte, die Detailverliebtheit, die Hintergründe. Ich wollte einfach mehr erfahren. Und das soll nicht negativ klingen, im Grunde ist es ein gutes Buch, aber für mich als High Fantasy Vielleser bleibt es leider nur ein netter Lesespaß, der im Ganzen etwas flach ist.
Das lag aber auch daran, dass mir – wie schon erwähnt- die Geschichte zu konstruiert und zu „positiv“ ist, denn es wird einfach jeder zum Held, sei es ein verschüchterter Bauernjunge, ein Elb, ein Dämon, eine Magd..jeder…das finde ich persönlich dann doch etwas langweilig.
Sehr positiv fand ich allerdings die einzelnen Charaktere, abgesehen davon, dass mir die Tiefe der einzelnen Personen gefehlt hat und so auch ein Mitfiebern bei mir nicht immer zustande kam. Ich wollte zwar immer wissen, wie die einzelnen Abschnitte weitergehen, denn Cliffhanger kann Mira auch sehr gut, aber diese mitreißende fesselnde Sogwirkung setzte nicht ein.
Vielleicht sollte ich erwähnen, dass sich die Protas, die ihre Geschichte erzählen, kapitelweise abwechseln, was es immer schwerer macht, richtig mitzufiebern und hier gab es mir auch zu viele Erzähler. Dadurch wurde die Geschichte leicht oberflächig und die Tiefe ging verloren.
Denn die Geschichte an sich ist genial, nur für dieses Ausmaß, was alles passiert ist, ist es mir einfach zu kurz und zu viel Information auf zu wenig Seiten. Ich hätte mir alles ausführlicher, epischer und detailreicher gewünscht, aber das sind auch persönliche Geschmäcker.
Aber zurück zu den Charakteren, hier ist wirklich für jeden Geschmack etwas dabei. Am meisten hat es mir eigentlich Kay angetan, der junge Zauberer, der durch Köpfchen besticht. Und Eliyah, den fand ich grandios und richtig faszinierend, von ihm hätte ich auch gern mehr erfahren oder besser ausführlicher etwas erfahren. Wen ich gar nicht mochte, war Greta, ich verstehe auch nicht wirklich, was sie in der Geschichte beizutragen hat, denn sie ist für mich einfach nur ein nerviger Zeitgenosse, der allerdings zu einigen Lachern beiträgt. Dazu das Volk der Elben, der Drachen und Dämonen. Was man von ihnen erfahren hat, ist wirklich vielversprechend, aber auch hier muss ich leider sagen: für meinen Geschmack zu wenig Information.
Ich hoffe ja auf den zweiten Band, aber da er sich mit dem Ende des Buches befassen wird, wird es sie wohl nicht mehr geben. Allerdings muss ich sagen, das Ende war wirklich spannend, als alle Wege endlich zusammenführten und die Prophezeiung offenbart wurde…ja, das gefällt mir. Deswegen werde ich auch auf jeden Fall die Fortsetzung lesen, denn trotz meiner Kritikpunkte hat mir das Buch gefallen, auch wenn es mich nicht vom Stuhl werfen konnte. Für mich persönlich ist eine komplexe epische Geschichte zu schnell und einfach abgehandelt.
Mein Fazit:
Mit „Die Legende von Enyador“ ist Mira Valentin ein solider Auftakt ihrer neuen High Fantasy Reihe gelungen. Für meinen persönlichen Geschmack vermisste ich zwar die Tiefe und Details der Geschichte, aber ich denke, gerade Leser, die nicht so oft High Fantasy lesen, werden begeistert sein.
Ich vergebe 3 von 5 Sternen ⭐️⭐️ ⭐
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