Arrowood – Die Mördergrube von Mick Finlay
|Werbung|Arrowood wurde mir durch Harper Collins Germany als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt. Herzlichen Dank dafür. Leider konnte mich der zweitbeste Detektiv Londons nicht so wirklich von sich überzeugen.
Arrowood – Die Mördergrube
Von Mick Finlay
William Arrowood ist Privatermittler. Gemeinhin wohl der Zweitbeste in ganz London – direkt nach seinem namhaften Konkurrenten aus der Baker Street 221B. Auch wenn beide ganz unterschiedliche Ansätze in der Verbrechensaufklärung haben. Dieses Mal führt Arrowoods ganz eigene Ermittlungsmethode ihn und seinen Assistenten Barnett auf der Suche nach einer vermissten jungen Frau in die düsteren Gefilde der Viktorianischen Nervenheilanstalten.
Bild- und Textquelle: Harper Collins Germany
Bibliografie
Erschienen: 03. Juni 2019
Verlag: Harper Collins
Seiten: 477
Preis: Taschenbuch 10,99€, EBook 8,99€
ISBN:
Weitere Informationen zu Arrowood direkt bei Harper Collins oder
Meine Meinung:
Als riesiger Sherlock Holmes Fan konnte ich es mir nicht nehmen lassen, auch die Arbeit des zweitbesten Detektiv Londons zu begutachten. Arrowood von Mick Finlay spielt zur selben Zeit wie die bekannten Detektivgeschichten, also um das Jahr 1900 im historischen London.
Vom Setting, der Atmosphäre und der Besetzung der Charaktere bin ich also vollkommen zufrieden und bestens auf meine Kosten gekommen.
Man braucht auch keine Angst zu haben, dieser Roman hat an sich nichts mit Sherlock Holmes zu tun, denn er ist einfach komplett anders. Er ist sehr derb, wie sein Hauptcharakter und typisch britisch humorvoll. Warum ich diese Reihe dennoch nicht verfolgen werde, erzähle ich euch gleich.
Bei „Arrowood – Die Mördergrube“ handelt es sich übrigens um Band 2, was ich erst im Nachhinein bemerkt habe, aber mir hat band 1 jetzt nicht gefehlt, um alles zu verstehen und alles zu verfolgen.
Ich hatte ein großes Problem an diesem Buch: William Arrowood. Den Hauptcharakter. Ich kann ihn einfach nicht leiden. Ich habe selten so einen unsympathischen Kerl erlebt, vor dem ich mich echt gewidert habe. Soll sicher auch die humorvolle Art des Unterschieds der beiden Detektive sein, bei mir kam das allerdings nicht an. Auch nicht von der Beschreibung des Charakters. W. Arrowood ist stark übergewichtig, ungepflegt, aufbrausend, beleidigend, mit einem großen Mangel an Anstand und behandelt seinen Assistenten wie den letzten Dreck. Richtig gestört hat mich, dass er immer wieder über Sherlock Holmes herzieht und ihn als Scharlatan und Nichtskönner bezeichnet. Es nervte mich so sehr. Vor allem, weil ich Arrowoods Ermittlungsmethoden jetzt nicht wirklich spektakulär fand, er ist einfach nur ein mittelmäßiger Privatdetektiv.
Schon besser hat mir hier sein Assistent Barnett gefallen, der uns auch die Geschichte erzählt. Er ist einfach sympathisch, menschlich, agiert mit Köpfchen und Verstand. So stelle ich mir einen Privatermittler vor.
Die Geschichte selbst ist eigentlich recht interessant zu verfolgen, auch wenn sie für mich komplett in die Länge gezogen ist. Der neue Fall führt Arrowood und Barnett tief in die Gefilde der Korruption und Gier und sie haben es plötzlich nicht nur mit einem Mord zu tun. Es gab etliche Überraschungen und Wendungen, die dazu führten, dass ich das Ende einfach erfahren wollte, auch wenn nach meinem Geschmack der Geschichte die Spannung an sich etwas fehlt. Sie ist im Ganzen gut durchdacht, aber ich hatte schon einige Zeit meine Vermutungen und diese wurden alle bestätigt.
Deutlich besser hätte es mir allerdings gefallen, wenn es mehr Eigenes und weniger Sherlock Holmes gewesen wäre. Als Fan erkenne ich einfach die Parallelen und sowas ist überhaupt nicht meins.
Deswegen gebe ich dieser Reihe um den zweitbesten Privatermittler auch nicht unbedingt eine Leseempfehlung. Mich konnte er nicht überzeugen, aber die Geschichte an sich war jetzt ganz nett zu verfolgen.
Mein Fazit:
Der zweitbeste Privatermittler Londons ist eben nicht Sherlock Holmes, auch wenn Arrowood das offensichtlich gerne wäre. Getrieben von Neid lässt er sich keine Chance entgehen, um über seinen Konkurrenten herzuziehen. Das machte ihn mir nicht wirklich sympathisch. Zum Glück lässt uns sein Assistent Barnett die gut durchdachte Geschichte und ihren neuen Fall erleben und wir tauchen tief in die Fänge der berüchtigten Nervenheilanstalt ab. Trotz Überraschungen und Wendungen, fehlt der gesamten Geschichte für mich jedoch die Spannung. Es war ganz nett, diese zu verfolgen, aber begeistern konnte sie mich nicht. Für mich ein Kann an Fans dieser Geschichten, aber definitiv kein Muss.