Fair Play von Kerstin Gulden

Fair Play von Kerstin Gulden

|Werbung| Fair Play wurde mir über NetGalley durch den Rowohlt Verlag als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt. Herzlichen Dank. Überzeugen konnte es mich leider nicht, aber es war ok für zwischendurch.

Fair Play

Von Kerstin Gulden

Fair Play Von Kerstin Gulden

Opfer. Will man nicht bringen, will man nicht sein. Trotzdem haben wir nach den Sommerferien beschlossen, etwas zu opfern: unsere Freiheit. Zumindest für drei Monate. Wir kriegen etwas Besseres für das, was wir aufgeben, dachten wir. Da war das große Ziel, klar, das offizielle: die Welt retten, wenigstens ein bisschen. Vielleicht wäre das Experiment nicht außer Kontrolle geraten, wenn es dabei geblieben wäre. Aber jeder von uns hatte auch einen persönlichen Grund mitzumachen … oder zu rebellieren: Status, Geld, Rache, Liebe.
Und so verloren wir mehr, als wir einsetzen wollten. Einen von uns.
Ein Wettbewerb. Eine Schule. Und eine gewagte Idee: Was, wenn jeder deine Umweltsünden auf deinen Social-Media-Accounts sehen könnte? Würdest du dich zusammenreißen? Nur noch so viel verbrauchen an Energie, Essen, einfach allem, damit das Icon deiner App grün bleibt statt rot? Würdest du fair spielen? Oder … ODER???
Ein fesselnder Roman über ein Experiment, das außer Kontrolle gerät.

Bild- und Textquelle: Rowohlt Verlag


Bibliografie
Erscheinungsdatum: 23. März 2021
Reihe: nein
Verlag: rotfuchs
Seiten: 336
Preis: Hardcover 18,00€, EBook 9,99€
ISBN:
Altersempfehlung: ab 14 Jahren
Weitere Informationen zu „Fair Play“ direkt bei Rowohlt oder

Fair Play Von Kerstin Gulden

Meine Meinung:

 

Bücher über die Klimakrise gibt es zurzeit ja genügend und ich habe bisher keines davon gelesen, da mir allein der Klappentext immer das Gefühl des erhobenen Zeigefingers vermittelt hat und sowas kann ich gar nicht kleiden. Bei „Fair Play“ war es anders und ich war einfach fasziniert von der Geschichte, so dass ich sie unbedingt lesen wollte.

Nunja, es war ok für zwischendurch, aber es war auch eines dieser Bücher, bei denen ich mich dann doch zu alt fühle. Und im Grunde ist es nichts anderes wie eine moderne Adaption von „Die Welle“. Ein schulisches Sozialprojekt, das gewaltig schiefläuft, das auch noch durch gleichnamige Lehrer geführt wird. Nur während mich das Original richtig schocken konnte, fand ich „Fair Play“ eher mau.

Ich kam auch schon nicht mit dem Stil der Autorin klar. Der ist zwar sehr einfach gehalten und lässt sich gut lesen, aber mir war das alles zu umgangssprachlich und jugendlich. Also perfekt für die Zielgruppe, aber nicht für mich.

Die Geschichte an sich hat ihre guten Ansätze, aber mir persönlich war da jetzt zu viel konstruiert und unglaubwürdig. Ich konnte da teils die Handlungen nicht nachvollziehen, aber konnte mir trotzdem denken, dass es so passieren wird. Denn leider ist die Geschichte auch recht vorhersehbar und ohne große Überraschungen. Außerdem wurden mir auf diesem wenigen Raum dann doch zu viele brisante und aktuelle Themen verarbeitet. Die Klimakrise ist ja breit gefächert. Und auch hier ging es um Konzerne, politische Machtspiele, Intrigen, Mobbing, Cybermobbing, Fridays for Future und plötzlich war da noch ganz kurz Corona. Es war mir echt zu viel des Guten und ich konnte das Buch nicht wirklich ernst nehmen.

Die Grundansätze haben mir aber gefallen. Für einen Wettbewerb entwickelt die teilnehmende Klasse die App Fair Play, die im alltäglichen Leben anzeigt, wie ressourcenverschwendend man lebt und so sein Klimakonto eben grün oder rot anzeigt. Durch Einsparungen oder eben ökologisches Handeln, wie zu Fuß gehen, Mehrwegbecher und Co. wird sein Konto wieder grün. Ziel ist es, dass das große Gemeinschaftskonto am Ende von 3 Monaten grün ist.

An sich keine schlechte Idee, das fand ich sogar echt interessant, nur rückt die App irgendwann in den Hintergrund. Die Charaktere treten nach vorne und das Teeniedrama geht los. Neid, Lügen, Intrigen und Liebesdrama stehen im Fokus. Zwar alles natürlich ausgelöst durch die App, aber für mich war das nichts. Interessant und für mich auch nachvollziehbar, dass die Teens teilweise so reagieren, aber doch vieles auch überzogen und überspitzt dargestellt.

Mit den Charakteren konnte ich nichts anfangen. Für mich bleiben alle blass, nicht greifbar und teilweise auch echt nicht nachvollziehbar. Aber das war ja mein Grundproblem in der Geschichte. In abwechselnden Kapiteln erzählen uns die Fair Play Four, die die App entwickelt haben, wie Fair Play ihr Leben verändert. Da haben wir den technischen Kopf Leonard, der die App mal eben entwickelt hat. An sich ein kompletter Einzelgänger und Mobbingopfer, der plötzlich im Fokus steht. Elodie, die bekannte Influencerin, die mehr Schein als Sein ist. Max, der verwöhnte Sprössling reicher Eltern, der sich dem Experiment verweigert und die andere Seite kennenlernt. Und Kera, auf deren Idee die App entwickelt wurde. Der Normalo der Truppe, aber jugendliche Klimaaktivistin. Im Grunde interessant, wie diese vier unterschiedlichen Jugendlichen zusammenarbeiten müssen, aber für mich auch nicht überraschend, dass es doch anders abläuft.

Wie ihr seht, Fair Play war einfach nicht mein Buch. Und wenn ich so darüber nachdenke, habe ich etliches auch schon wieder vergessen. Für die Zielgruppe ist es wohl eher etwas, aber für mich war es zu spannungslos und vorhersehbar. Außerdem nervte mich echt das ganze Teeniedrama. Wichtige Themen, die mir auf zu wenig Raum mal kurz alle in die Geschichte geworfen wurden. Aber dennoch hat sich da auch für mich etwas ergeben, das doch ganz nett war zu verfolgen. Aber empfehlen würde ich es jetzt nicht.

Mein Fazit:

 

Fair Play von Kerstin Gulden setzt sich mit wichtigen, aktuellen Themen auseinander und verbindet diese in einem spannenden Sozialexperiment. Mich konnte sie damit leider nicht überzeugen, da es doch nichts anderes als eine moderne Adaption von „Die Welle“ ist und dazu recht vorhersehbar und spannungslos. Dafür, dass so viele Themen auf so wenig Platz eingebracht wurden, kam natürlich alles zu kurz und der Fokus war auch eher auf dem Teeniedrama, das durch die App entsteht. Ich habe mich wirklich einfach zu alt für dieses Buch gefühlt. Für zwischendurch ganz nett, deshalb 3 Sterne, aber von mir keine Empfehlung.

Schreibe einen Kommentar