Das unsichtbare Leben der Addie LaRue von V.E. Schwab
|Werbung| Das unsichtbare Leben der Addie LaRue wurde mir durch die S. Fischer Verlage als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt. Herzlichen Dank. Eine sehr tiefgründige und schwermütige Geschichte, die mich sehr beeindrucken konnte.
Das unsichtbare Leben der Addie LaRue
Von. V.E. Schwab
»Das unsichtbare Leben der Addie LaRue« ist ein großer historischer Fantasy-Roman, eine bittersüße Liebesgeschichte – und eine Hommage an die Kunst und die Inspiration.
Addie LaRue ist die Frau, an die sich niemand erinnert. Die unbekannte Muse auf den Bildern Alter Meister. Die namenlose Schönheit in den Sonetten der Dichter. Dreihundert Jahre lang reist sie durch die europäische Kulturgeschichte – und bleibt dabei doch stets allein.
Seit sie im Jahre 1714 einen Pakt mit dem Teufel geschlossen hat, ist sie dazu verdammt, ein ruheloses Leben ohne Freunde oder Familie zu führen und als anonyme Frau die Großstädte zu durchstreifen. Bis sie dreihundert Jahre später in einem alten, versteckten Antiquariat in New York einen jungen Mann trifft, der sie wiedererkennt. Und sich in sie verliebt.
Für Leser*innen von Erin Morgenstern, Neil Gaiman, Audrey Niffenegger, Leigh Bardugo und Diana Gabaldon
Bild- und Textquelle: S. Fischer Verlage
Bibliografie
Erscheinungsdatum: 26. Mai 2021
Verlag: Fischer Tor
Reihe: nein, Einzelband
Seiten: 592
Preis: Klappenbroschur 18,00 €, EBook 4,99€
ISBN:
Weitere Informationen zu „Das unsichtbare Leben der Addie LaRue“ direkt bei den S. Fischer Verlagen oder
Meine Meinung:
Was V.E. Schwab mit „Das unsichtbare Leben der Addie LaRue“ abgeliefert hat, ist einfach wieder mal nur der Wahnsinn. Sie schreibt einfach so wundervoll herrlich und entwickelt die eigentümlichsten Geschichten. Addie LaRue ist anders als ihre bisherigen Werke. Es ist ruhiger, viel ruhiger. Es ist schwermütig, von einer melancholischen Stimmung geprägt und schreitet sehr langsam voran. Nichtsdestotrotz ist es sehr tiefgründig, anspruchsvoll, ergreifend und intensiv. Für mich ein Meisterwerk der Schreibkunst. Man muss so etwas aber mögen.
Als Addie im Jahre 1714 in einem kleinen französischen Dorf verheiratet werden soll, flieht sie, da sie mehr von ihrem Leben erwartet und schließt einen Pakt mit dem Teufel. Von dem Tag an ist sie unsterblich, aber noch viel mehr. Sie schreitet unsichtbar durch die Welt. Jeder vergisst sie sofort wieder sobald er den Blick von ihr abwendet. Addie La Rue muss feststellen, dass ihr Leben dadurch sehr einsam wird, aber dennoch ist sie nicht bereit, ihre Seele dem Teufel zu übergeben und ihr Leben dadurch zu beenden.
Und so lernen wir Addie kennen, über verschiedenen Zeitepochen hinweg bis in die Gegenwart. Ein recht komplexer Aufbau, aber er fügt sich so perfekt zusammen, dass es ein perfektes, großes Ganzes ergibt. Wir lernen Addie in der Gegenwart kennen, wie sie ihr Leben mittlerweile bestreitet und dem Teufel ein kleines Schnippchen schlagen kann. Dazwischen erleben wir Addie immer wieder in den verschiedenen Epochen der Vergangenheit. Wie sie ihr Leben in Frankreich, Italien, England, Deutschland und in den USA bestreitet. Wie sie geschichtliche Ereignisse erlebt und doch auch Spuren hinterlässt, obwohl ihr dies eigentlich nicht möglich ist.
Dieser Aufbau hat mir richtig, richtig gut gefallen. Das hat Addie mir so nahegebracht. Aber ich muss auch zugeben, dass es doch immer wieder kurzzeitig etwas langatmiger wurde. Es ändert sich nicht wirklich etwas an Addies Lebensstil, nur die Orte und die Zeit. Deswegen hat mir irgendwann auch die Gegenwart am besten gefallen.
Und als dann zur Abwechslung auch noch Henry in die Erzählperspektive mit seiner Geschichte einstieg, wurde es gefühlstechnisch auch richtig spannend.
Durch die intensive Erzählweise hat mir auch die Liebesgeschichte richtig gut gefallen. Sie ist wunderschön eingearbeitet und alles andere als aufdringlich. Man fühlt sie einfach nebenbei. Allerdings muss ich auch zugeben, dass sie mich emotional nicht erreicht hat.
Zu Addie und Henry gesellt sich natürlich auch der Teufel. Er bekommt zwar keine alleinige Erzählsicht, aber Addie übernimmt das für ihn. Und mit ihm kommt ein weiterer interessanter Aspekt dazu. Abmachungen, List, Trug und das Verwirrspiel um Liebe oder Abhängigkeit. Ich war so gespannt, wer am Ende als Sieger aus dieser Nummer hervorgeht.
Auch wenn die Geschichte mich nicht immer voll begeistern und emotional auch nicht richtig erreichen konnte, hat sie doch einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Ich muss aber auch sagen, dass „Das unsichtbare Leben der Addie LaRue“ speziell ist und nicht jeder mit dieser fast schon poetischen Geschichte klarkommen wird. Vor allem nicht, wenn man doch lieber Action und Spannung hat. Hier stehen definitiv die Charaktere, ihre Beweggründe und ihre Entwicklung im Vordergrund, nicht ihre Handlung an sich. Wer genau das mag, wird es sicher auch lieben, sich von Addie LaRue durch die verschiedenen Zeiten tragen zu lassen.
Mein Fazit:
V.E. Schwab hat bei mir mittlerweile den Status einer Lieblingsautorin und Meisterin der Schreibkunst erreicht. Was sie mit „Das unsichtbare Leben der Addie LaRue“ wieder mehr als bewiesen hat. Einer sehr speziellen Geschichte voller Melancholie. Einer Geschichte, die die Entwicklung der Charaktere im Fokus hat und nicht die Handlung. Eine sehr intensive und ruhige Geschichte über eine junge Frau, die ihre Seele an den Teufel verkauft hat, um frei zu sein…und doch unsichtbar wurde. Eine Hommage an das Leben und die Unabhängigkeit und doch auch das Beleuchten der Schattenseiten, die damit einhergehen. Man muss diese Art Geschichte mögen, um sie zu lieben. Ich habe es geliebt, mit Addie die unterschiedlichsten Zeitepochen zu durchschreiten und ihre Geschichte zu erleben, auch wenn sie mich emotional nicht richtig ereicht hat. Ich vergebe 4,5 Sterne.
Ein Gedanke zu „Das unsichtbare Leben der Addie LaRue von V.E. Schwab“
Schönen guten Morgen!
Meine Rezension dazu ist heute auch online gegangen :)
Ich bin total fasziniert von dieser Geschichte und ich fand den Stil auch großartig! Für jeden wird das sicher nichts sein, aber mich hat es total eintauchen lassen <3
Emotional, ja, ich weiß was du meinst. Aber das hat mich nicht gestört, weil ich auf anderer Ebene emotional in der Handlung verstrickt war. Ich weiß nicht, wie ich es anders ausdrücken soll… Addie und Henry waren nur die Bühne für all das, was dahintersteht, sozusagen. Also für mich :)
Auch langatmige Passagen gab es für mich nicht. Ich fand es mega interessant wie sie die Jahrzehnte und Jahrhunderte durchlebt hat und ja doch immer wieder auch etwas dazu gelernt hat.
Liebste Grüße, Aleshanee