[Rezension] “Wintersong” von S. Jae-Jones

[Rezension] “Wintersong” von S. Jae-Jones

Viele von euch bezeichnen dieses Buch als ihr Highlight und ich war richtig gespannt darauf, endlich eine Adaption des Erlkönigs zu lesen, doch meine anfängliche Begeisterung ließ im Laufe des Buchs immer weiter nach und am Ende kann ich sagen: ich mochte es nicht wirklich. Warum das so war, seht ihr gleich.

Wintersong – Erlkönig-Saga 1

von S. Jae-Jones

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Inhalt:

An jenem Tag, an dem das alte Jahr stirbt und die Grenze zwischen den Reichen der Kobolde und der Menschen verwischt, wandelt der Erlkönig durch die Welt der Sterblichen, auf der Suche nach einer Braut. Diese muss ihm in sein Reich unter der Erde folgen, den König ehelichen und sterben – denn nur durch ihren Tod wird die Wiedergeburt des neuen Jahres gewährleistet.

Seit ihrer Kindheit kennt die 18-jährige Liesl die Sage um den unheimlichen, faszinierenden Erlkönig. Als ein mysteriöser Fremder auftaucht und Liesls Schwester entführt, weiß Liesl: Nur sie kann ihre Schwester noch aus den Fängen des Erlkönigs befreien, indem sie ihm in sein Reich folgt und ihn anstelle ihrer Schwester selbst heiratet. Doch wer ist dieser geheimnisvolle Mann? Während Liesl noch versucht, ihre Gefühle zu verstehen, arbeiten die alten Gesetze der Unterwelt bereits gegen sie …

Bild- und Textquelle: Piper Verlag


 

Eckdaten:

 

Erschienen: 01. Dezember 2017

Verlag: Piper Verlag

(Vielen Dank für das Rezensionsexemplar)

Seiten: 464

Preis: Klappenbrochur 15,00€, EBook 11,99€

ISBN:

Weitere Informationen zum Buch:

Direkt bei Piper

Bei


 

24294106_905_589119_nMeine Meinung:

 

Als ich gesehen habe, dass im Piper Verlag eine Adaption des Erlkönigs erscheinen wird, musste ich es haben. Ich liebe seine düstere, grausame und geheimnisvolle Geschichte und war sehr gespannt auf das Buch.

Zunächst einmal muss ich sagen, dass die Aufmachung des Buchs wirklich traumhaft ist, da ist dem Piper Verlag mit dem Cover und den Verzierungen im Innenteil ein kleines Schmuckstück gelungen. Allerdings ein Schmuckstück, das mich nicht begeistern konnte und dabei fing alles so gut an.

Der Schreibstil von S. Jae-Jones ist anders und einzigartig. Dem gesamten Buch wohnt eine bedrückende und beklemmende Stimmung inne, die mich sofort begeisterte. Sie schreibt sehr poetisch, aber dennoch leicht verständlich. Ich weiß nicht, ob das nur bei mir war, aber durch den Schreibstil gelang es mir nicht, das Buch schneller zu lesen, es lag ein langsamer Rhythmus auf den Seiten, dem man folgen musste. Auch das fand ich klasse. Und man sollte dieses Buch auch nicht einfach so verschlingen, denn durch seine unterschwelligen Botschaften ist es auch sehr tiefgründig. Was mich allerdings störte und was ich nicht vermutet hatte, war die musikalische und melodische Beschreibung, ja dass die Musik eigentlich einen grundlegenden Teil des Buchs einnahm. Ich habe leider keine Ahnung von Musik und habe auch teilweise nicht verstanden, was mir die Autorin damit sagen will, trotz den musikalischen Glossars am Ende des Buchs.

Von der Geschichte war ich zu Beginn begeistert. Die Autorin legt ihre eigene Interpretation des Erlkönigs vor und mir gefiel das sehr. Die Beschreibungen der Kobolde und des Erlkönigs selbst und die Spielchen, die sie mit den Menschen treiben, das war alles toll. So mystisch, geheimnisvoll und grausam. Allerdings verlor mich das Buch im Mittelteil komplett und ich weiß gar nicht so genau warum. Die Liebesgeschichte nahm ihren Lauf, aber sie berührte mich überhaupt nicht. Für mich verlief sie eher nach einem 0815 Schema, ich wusste zu Beginn schon wie das Buch enden wird und es war für mich einfach keine große Überraschung, dass es auch so kam. Und dadurch, dass mich die Geschichte verloren hatte, kamen auch keine Gefühle mehr bei mir an, bis auf diese bedrückende Grundstimmung. Die ganze Unterwelt, das Reich des Erlkönigs, fand ich so bezaubernd und faszinierend, allerdings konnte ich mit den musikalischen Zwischenspielen nichts anfangen. Ich spürte einfach nicht welches seelische verlangen beide hineinlegen. Dieser Zauber flog leider an mir vorbei und zurück blieb einfach nur eine – für mich – langweilige Liebesgeschichte, die ich auch nicht wirklich nachvollziehen konnte.

 

Mein Fazit:

 

„Wintersong“ von S. Jae-Jones ist eine unglaublich atmosphärische, bedrückende und sehr musikalische Interpretation des Erlkönigs. Gerade der musikalische Teil bereitete mir doch einige Probleme, weil mir das Verständnis dafür fehlt. Dadurch ging der Zauber des Buchs leider bei mir verloren und ich fand mich in einer sehr durchschaubaren oberflächigen Liebesgeschichte wieder, die mich nicht begeistern konnte. Auf Grund der tollen Stimmung im Buch und den faszinierenden Beschreibungen der Unterwelt und deren Bewohnern vergebe ich dennoch 3 von 5 Sternen, allerdings nur eine bedingte Leseempfehlung.

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