Mel – Wächterin der Dämonen von Laura Cardea
|Werbung| “Mel – Wächterin der Dämonen” wurde mir durch den Carlsen Verlag als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt. Herzlichen Dank dafür. Leider konnte es mich ab der Hälfte nicht mehr begeistern.
Mel – Wächterin der Dämonen
von Laura Cardea
**Pass auf, in wen du dich verliebst!**
Mel ist die jüngste von drei Drillingsschwestern und war schon immer das schwarze Schaf in der Familie. Daher ist das Erstaunen groß, als ausgerechnet ihr, der chaotischen Kunststudentin, das alte Haus ihrer Großmutter vererbt wird. Doch an dieses Vermächtnis ist eine Bedingung geknüpft, die Mel in eine gefährliche Welt voller Dämonen und Geister führt. Eins dieser übernatürlichen Wesen ist der unergründliche Juri, der auf magische Weise an das Murkwood-Anwesen gebunden ist. Obwohl er ihr das Leben mehr als schwer macht, übt er eine Faszination auf Mel aus, der sie sich kaum entziehen kann…
Bild- und Textquelle: Carlsen Verlag
Bibliografie
Erscheint: 30. Mai 2019
Verlag: Dark Diamonds
Seiten: 441
Preis: 1,99€ (Einführungspreis bis 05. Juni)
ISBN:
Weitere Informationen direkt bei Carlsen (epub, mobi)
Meine Meinung:
Als ich „Mel – Wächterin der Dämonen“ gesehen habe, musste ich es sofort lesen. Ich bin einfach etwas dämonaffin um das mal milde auszudrücken. Naja, das Buch hat es mir dann ab der Hälfte allerdings nicht mehr so leicht gemacht und ist auch im Ranking gefallen. Es war davor schon nicht sehr dämonenhaft, dafür voller Geister und absolut interessant, doch dann nahm die Liebesgeschichte Oberhand. Doch dazu nachher mehr.
Gelesen habe ich das Buch dennoch gerne, denn Laura Cardea schreibt wirklich toll. In ihrem sarkastischen Schreibstil habe ich mich sofort heimisch gefühlt. Auch wenn der Wortwitz mir manchmal schon etwas zu gewollt war und ich den dann nicht mehr witzig fand. Aber es war nie zu viel und gut zu lesen. Und vor allem war es unheimlich faszinierend.
Wie die Grundgeschichte selbst. Dämonen dürft ihr hier wirklich keine erwarten, da täuscht der Titel. Es gibt 1-2, aber das war es auch schon, dafür gibt es Geister. Jede Menge und das mag ich ja auch total. Mel ist anders, was natürlich auch an ihrer Familie liegt. Unter den Drillingen ist sie das schwarze Schaf, das schon als Kind Geister und Auren sehen kann. Weil ihr ihre beiden Schwestern und die sehr spirituelle Mutter nicht glauben, unterdrückt sie ihre Gaben und schottet sich so immer mehr ab. Da nimmt sie natürlich das Angebot ihrer verschrobenen Großmutter direkt an, die ihr das alte Murkwodd-Anwesen vererbt, sie ihn das dunkle Familiengeheimnis einweist und in die Welt der Geister und Dämonen entführt.
Diesen Teil habe ich echt geliebt. Dieses wunderbar atmosphärische Setting hat eine düstere und auch teils gruselige Stimmung erzeugt und passte einfach perfekt. Mel lernt nach und nach, was eine Geisterjägerin so können muss und alles ist unheimlich faszinierend. Da hätte ich ewig weiterlesen können.
Doch ab der Hälfte des Buches schlug dann die Liebesgeschichte voll zu. Und ja, sagen wir es mal mild: es ist jetzt keine, die mich vor Entzücken aufjauchzen lässt. Eher das genaue Gegenteil. Mir fehlte das Prickeln, das Gefühl, diese ewige Hin und Her nervte mich. Ich konnte sie nicht fühlen und auch nicht wirklich glauben. Sie hat einfach alle Klischees, die ich so gar nicht leiden kann und die mich nicht begeistern können. Andere mögen das ja, mich nervt es nur. Und dass sie dann auch noch so viel Platz einnimmt, hat mich echt anfangen lassen zu überblättern. Das habe ich so massiv gar nicht erwartet und haben für mich das Buch wirklich schleifen lassen.
Das, was mich interessierte, tauchte zwar immer wieder auf, sonst hätte ich wohl auch abgebrochen, aber es reichte nicht mehr aus, um mich an die Geschichte zu fesseln. Wobei ich auch sagen muss, dass das alles in ein Finale führt, das einfach explodiert. Das hat mir wieder richtig gut gefallen und ich habe wieder gelesen und mitgefiebert. Da störte mich das Liebeselement auch nicht, da war es schön eingearbeitet.
Naja, ist ja Geschmacksache. Eines muss ich allerdings auch erwähnen: die Charaktere sind zwar alle unheimlich skurril und abwechslungsreich, aber mir manchmal auch etwas zu drüber. Wie gerne hätte ich Mel ab und an geschüttelt, wenn sie wieder in ihrer Trotzphase steckt. Etwas viel Drama hat das Ganze schon. Muriel und Giselle mochte ich mit am meisten, die beiden sind wirklich einzigartig. Mel selbst hat mich etwas zwiegespalten, teils mochte ich sie total in ihrer selbstbewussten oder auch verletzlichen Art, teils war sie mir zu nervig. Die anderen kann ich gar nicht so einschätzen, da fehlt mir etwas die Tiefe, die bei ihnen aber auch nicht wichtig ist.
Alles in allem kann ich sagen, dass „Mel – Wächterin der Dämonen“ ein für mich gelungenes Buch gewesen wäre, wenn die Liebesgeschichte nicht so massiv, etwas unvorhersehbarer und etwas glaubhafter gewesen wäre. Andere werden sicher ihre Freude daran haben, mein Geschmack war es nicht so wirklich, zumindest nicht im zweiten Teil.
Mein Fazit:
„Mel – Wächterin der Dämonen“ von Laura Cardea machte es mir nicht leicht. Die erste Hälfte gefällt mir total. Ein düsteres atmosphärisches Setting gemischt mit skurriler Familienheiterkeit und einem unheimlich faszinierenden Familiengeheimnis. Die zweite Hälfte wird durch die Liebesgeschichte dominiert, die ich nicht so massiv erwartet habe und die bei mir auch leider gar nicht ankam. Ich fand sie etwas unglaubwürdig und nervig. Das Ende holte allerdings doch einiges wieder raus. Empfehlen kann ich es wirklich nur an die, die die typische vorhersehbare Liebesgeschichte in Jugendromanen mögen.
Ich kann leider nur 3 Sterne vergeben und das auch nur für die erste Hälfte und das Ende.