Unschuldsengel von Zoje Stage – verstörend, atmosphärisch und real
|Werbung| Unschuldsengel wurde mir durch die Verlagsgruppe Droemer Knaur als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt. Herzlichen Dank…es ist ein perfektes Buch für diese dunkle, triste Jahreszeit.
Unschuldsengel
Von Zoje Stage
Die kleine Hanna will ihre Mutter tot sehen – ein Gänsehaut-Thriller, den man nicht mehr aus der Hand legen kann.
In den Augen ihres Vaters Alex ist die achtjährige Hanna ein süßer Engel, der keiner Seele etwas zuleide tun würde. Doch in Mutter Suzette wächst die Sorge: Hanna spricht kein Wort und verhält sich immer aggressiver, vor allem ihr gegenüber. Eines Tages hält Suzette statt der erwarteten Hausaufgaben plötzlich Hass-Briefe in der Hand. Verstört flüchtet sie ins Badezimmer. Bis es an der Tür klopft, wieder und wieder. Als Suzette endlich öffnet, steht ihr kleines Mädchen im Türrahmen. Nur das Weiße ihrer Augen ist zu sehen, und sie spricht die ersten Worte ihres Lebens: »Ich bin nicht Hanna … «
Wer Gänsehaut-Thriller à la Stephen King liebt, wird mit »Unschuldsengel« Hanna seine wahre Freude haben. In den USA hat Filmemacherin Zoje Stage mit ihrem Thriller-Debüt direkt einen Bestseller gelandet.
Bild- und Textquelle: Verlagsgruppe Droemer Knaur
Bibliografie:
Erschienen: 01. Oktober 2019
Verlag: Knaur
Seiten: 448
Preis: Taschenbuch 14,99€, EBook 12,99€
ISBN:
Weitere Informationen zu Unschuldsengel direkt bei Droemer Knaur oder
Meine Meinung:
An Unschuldsengel von Zoje Stage hat mich ja bereits dieses dunkle, unheilvolle Cover angezogen. Und ich habe mich riesig auf eine düstere und auch gruslige Geschichte in dieser tristen Jahreszeit gefreut. Was soll ich sagen, das Buch passt perfekt und ist dazu nicht nur gruselig sondern auch verstörend, realitätsnah und beklemmend.
„Unschuldsengel“ ist insgesamt in einem ruhigen Tempo geschrieben, aber dennoch sehr einnehmend und voller Spannung. Mir hat die zerstörerische, verzweifelte und hilflose Atmosphäre innerhalb der Familie unheimlich gefallen, auch wenn diese echt verstörend ist. Dazu kamen natürlich noch die Angstmomente durch die ständige Bedrohung dazu. Wirklich genial.
In Unschuldsengel erzählt uns die Autorin die Geschichte der kleinen Familie Suzette und Alex, deren Glück mit der Geburt ihrer Tochter Hanna perfekt sein sollte. Anfangs schien auch alles bestens, bis auf die Sorge, dass Hanna einfach nicht sprechen möchte. Doch plötzlich wird das kleine Mädchen zur Bedrohung und setzt alles daran, ihre Mutter zu drangsalieren.
Die Geschichte wird abwechselnd aus Suzettes und Hannas Sicht geschildert, was ich wirklich großartig für diese Story fand. Suzette ist für mich so authentisch und nachvollziehbar gezeichnet, dass ich mit ihr mitfühlen konnte und gemeinsam den Horror durchlebt habe. Ich konnte ihre Angst, ihre Verzweiflung und auch ihren Hass und ihre Selbstzweifel förmlich spüren. Angeschürt wird das Ganze von ihrem Mann Alex, der in seiner Tochter Hanna ein kleines Engelchen sieht, bis es fast zu spät ist.
Denn Hanna ist alles andere als ein Engel. Ohne euch zu spoilern sage ich einfach, dass Hanna alles andere als ein gewöhnliches achtjähriges Mädchen ist und ich sie nicht in meiner Nähe haben möchte. Zu Hanna konnte ich auch nicht wirklich eine Verbindung aufbauen. Braucht es meiner Meinung nach auch nicht, denn es genügt, wenn man ihre Gedanken und Handlungen verfolgt, die für mich schockierender- und verstörender Weise nachvollziehbar waren. Ihr werdet beim Lesen schon sehen, was ich meine.
„Unschuldsengel“ konnte mich wirklich die ganze Zeit gefangen nehmen, auch wenn ich manche Passagen doch recht ausführlich und langatmig fand. Aber diese werden genutzt um den Charakteren noch mehr Persönlichkeit zu verleihen, die Ängste zu schüren und die Verzweiflung anzufeuern. Ich war nonstop gefesselt und wollte hinter Hannas „Geheimnis“ kommen. Dazu war ich erstaunt und auch geschockt von Hannas Einfallsreichtum und Umsetzung. Wirklich beängstigend.
Vor allem nach diesem Ende, mit dem die Autorin die Geschichte das Ganze nochmal auf einen ganz anderen Level hebt. Dadurch fand ich es noch verstörender, aber gleichzeitig auch unheimlich gelungen und realistisch. Auch wenn ich mir vielleicht einen größeren Knall gewünscht hätte.
Mein Fazit:
„Unschuldsengel“ von Zoje Stage ist kein wirklicher Gruselschocker. Habe ich auch nicht erwartet und war von dem Ergebnis echt begeistert. Die Autorin lässt uns die Geschichte von Hanna und Suzette intensiv erleben und spielt so mit der Psyche des Lesers. Eine Geschichte, die verstörend, schockierend und glaubwürdig zugleich ist, was es eigentlich nur noch unfassbarer macht. „Unschuldsengel“ ist düster, atmosphärisch, zerstörerisch und keinesfalls unschuldig. Für mich passt es perfekt in dieses dunkle, triste Jahreszeit.