Die Überlieferung der Welt von Selin Visne
|Werbung| Die Überlieferung der Welt wurde mir durch den dtv Verlag als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt. Herzlichen Dank. Ich fand es echt außergewöhnlich.
Die Überlieferung der Welt
Von Selin Visne
Nur zusammen können sie ihr Schicksal erfüllen, doch können sie einander vertrauen?
Seit dem Tod ihres Vaters hält Laelia sich und ihren kleinen Bruder mehr schlecht als recht über Wasser, indem sie ihre geschickten Finger immer häufiger in fremde Taschen gleiten lässt. Bis Nero, der Herr der kriminellen Unterwelt, auf sie aufmerksam wird und der frechen Taschendiebin Einhalt gebieten lässt. Hadrian ist als Neros designierte Hand scheinbar am Ziel seiner Träume, doch will er dem Herrn der Unterwelt auch den letzten Teil seiner Seele überschreiben? Als Hadrian sich gegen seinen Ziehvater wendet, müssen er und Laelia aus ihrer Heimat fliehen. Sie schließen sich einem Seher an, dessen Vision sechs widerwillige Gefährten auf eine gefährliche Reise schickt. Doch jeder von ihnen hat etwas zu verbergen und mächtige Feinde wollen um jeden Preis verhindern, dass sich die Prophezeiung erfüllt.
Bild- und Textquelle: dtv Verlag
Bibliografie
Erscheinungsdatum: 13. März 2020
Verlag: dtv junior
Reihe: nein
Seiten: 448
Preis: Taschenbuch 10,95€, EBook 9,99€
ISBN:
Weitere Informationen zu „Die Überlieferung der Welt“ direkt bei dtv oder
Meine Meinung:
Auf „Die Überlieferung der Welt“ von Selin Visne war ich unheimlich gespannt, da es ja etwas außergewöhnlich klingt. Und doch hat es einige Zeit gewartet, weil meine Bloggermädels nicht so angetan waren von dem Buch. Das Warten war unberechtigt, denn mir hat es echt gut gefallen, aber es ist auch außergewöhnlich in seiner Umsetzung und so sicher nicht für die breite Masse. Aber gerade solche Bücher liebe ich ja.
Direkt zu Beginn merkte ich schon, dass dieses Buch anders ist. Der Stil der Autorin ist etwas gehobener und anspruchsvoll, teils etwas poetisch in den Beschreibungen, aber dennoch leicht und flüssig zu lesen.
Die Geschichte selbst wird durch ein sehr gemächliches Tempo geprägt. Hier wird auf Weltenbau und Charakterentwicklung gesetzt und genau das hat mir richtig gut gefallen.
Zum einen fand ich den Weltenaufbau richtig genial. Eine Welt der Magie, von Göttern erschaffen mit fünf Völkern, die unterschiedliche Fähigkeiten beherrschen. Mittlerweile ist die Magie etwas versiegt, es entstehen immer mehr magielose Kinder und Einschränkungen für diese. Und damit natürlich auch Probleme in der Bevölkerung.
In dieser Zeit kommen unsere sechs Protagonisten zum Zug: Laelia, Hadrian, Bacary, Divan, Vena und Merla. Die mittelalterlich angehauchte Handlung wird uns hauptsächlich durch Laelia und Hadrian nähergebracht, zwei Heilern, die die Geschichte auch eröffnen.
Beide treffen auf einen jungen Seher, der ihnen eine Vision offenbart und ein Angebot macht, das sie nicht ablehnen können. So beginnt das Abenteuer quer durch ihre Welt auf der Suche nach den anderen göttlich Bestimmten zur Erfüllung ihrer Mission.
Ich muss sagen, eigentlich geschieht handlungsmäßig recht wenig, aber dennoch gleichzeitig so viel. Die Charaktere sind so wunderbar detailreich und authentisch gezeichnet, dass ich echt immer interessiert war, wie sie sich aus ihren Gefahren befreien können. Außerdem liebe ich Hadrians Art und musste immer so herzlich mit oder über ihn lachen. Ich hatte echt das Gefühl, jeden Einzelnen perfekt kennenzulernen und auch einschätzen zu können. Bis auf Vena, die recht spät in die Geschichte eintauchen durfte und Divan/Merla, die nicht viel Sprachraum bekommen. Dies geschieht allerdings nicht ohne Grund, auch wenn ich gerne mehr über Venas Volk erfahren hätte. Wir wachsen quasi gemeinsam mit den Charakteren, lernen zu lieben, zu vertrauen oder eben zu misstrauen. Diese Mischung fand ich unheimlich faszinierend.
Bis auf einige wenige Durststrecken konnte mich „Die Überlieferung der Welt“ dadurch nonstop in ihren Bann ziehen.
Und auch wenn das Tempo gemächlich gehalten ist, erleben wir doch so einige Überaschungen, mit denen ich nicht gerechnet hätte. Langweilig wird es auf jeden Fall nicht.
Selbst mit dem Ende konnte mich die Autorin überzeugen, weil ich dies einfach gar nicht erwartet habe, aber das hat die Geschichte so an sich: außergewöhnlich und unerwartet überraschend. Lediglich etwas mehr Spielraum am Ende hätte ich mir gewünscht.
Dennoch konnte es mich überzeugen und ich kann das Buch nur empfehlen, an diejenigen, die auch gerne Außergewöhnliches abseits des Mainstreams lesen.
Mein Fazit:
„Die Überlieferung der Welt“ von Selin Visne ist für mich ein ganz außergewöhnliches Werk, das mich durch den detaillierten Welten- und Charakteraufbau überzeugen konnte. Sechs junge Erwachsene mit faszinierenden Gaben auf einer Reise quer durchs Land zur Erfüllung einer Mission. Die Geschichte schreitet gemächlich, aber sehr eindrucksvoll und intensiv voran. Die Autorin konnte mich beeindrucken, mitreißen und gleichermaßen immer wieder überraschen. Lediglich einige kleine Durststrecken und das recht kurze Ende, führen zu einem kleinen Punktabzug. Ich kann es sonst nur empfehlen, wenn ihr auch gerne Außergewöhnliches abseits des Mainstreams lest.
3 Gedanken zu „Die Überlieferung der Welt von Selin Visne“
Liebe Kerstin,
danke dir für diese liebevolle Rezension! Es macht immer wieder Spaß zu lesen, wie die Geschichte aufgenommen wird und welchen Eindruck sie hinterlassen hat (natürlich nochmal mehr, wenn dieser Eindruck positiv war ^^)
Ganz liebe Grüße
Selin
Hallo Selin,
ach, das freut mich aber, dass du selbst nach Rezensionen suchst und diese liest.
Ich danke dir für dieses Werk. Da kann sich so manch erfahrenere Autor was von deiner Chaarketrentwicklung abschauen.
Ich freue mic hschon auf deine nächsten Bücher.
Liebe Grüße,
Kerstin