Hush – Verbotene Worte von Dylan Farrow
|Werbung| Hush wurde mir durch den Loewe Verlag als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt. Herzlichen Dank. Es war ein außergewöhnliches Buch über die Macht der Worte, allerdings ist es in seiner Außergewöhnlichkeit manchmal über´s Ziel hinausgeschossen.
Hush – Verbotene Worte
Von Dylan Farrow
Bücher sind gefährlich.
Tinte kann tödlich sein.Shae lebt in Montane, einem Land, in dem Sprache Macht bedeutet. Mit eiserner Hand regieren die Barden über das verarmte Volk. Denn nur sie können mit ihren Worten die Magie kontrollieren. Shae fürchtet sich umso mehr vor ihnen, weil sie ein Geheimnis hat: Alles, was sie stickt, wird lebendig. Aber dann passiert etwas, das ihr keine Wahl lässt, als Antworten bei den Barden zu suchen. Und schnell lernt Shae, wie mächtig Worte wirklich sein können …
Bild- und Textquelle: Loewe Verlag
Bibliografie
Erscheinungsdatum: 10. Februar 2021
Verlag: Loewe
Reihe: ja, Band 1 von 2
Seiten: 416
Preis: Hardcover 19395€, Ebook 14,99€
ISBN:
Altersempfehlung: ab 14 Jahren
Weitere Informationen zu HUSH direkt bei Loewe oder
Meine Meinung:
Als ich Hush von Dylan Farrow das erste Mal gesehen hatte, war ich sofort in dieses Cover und die Idee der machtvollen, verbotenen Worte verliebt. Ich wollte es unbedingt lesen. Als dann in Social Media ein kleiner Sturm um das Buch tobte, habe ich es erstmal eine Weile liegen lassen, dass ich ganz unvoreingenommen rangehen konnte.
Ich gebe zu, ich hatte keine besonders hohen Erwartungen, denn die Meinungen zu Hush gehen schon sehr auseinander. Umso überraschter war ich dann, dass mir die Geschichte immer besser gefiel, je mehr ich darin gelesen habe. Die Autorin hat einen herrlich einnehmenden Stil und für mich hatte die Geschichte eine unheimliche Sogwirkung. Auch wenn mir nicht alles gefallen hat, ist Hush doch ein außergewöhnliches Buch, das mich mitreißen konnte.
Das Setting würde ich jetzt als mittelalterlich beschreiben mit den kleinen Dörfern, dem sehr einfachen Leben und den Gepflogenheiten. Mittendrin ist Shae, ein junges Mädchen, das in ständiger Angst lebt. Sie ist der festen Überzeugung, verflucht zu sein, denn alles, was sie stickt, wird Realität. Das dürfen die Barden auf keinen Fall erfahren, denn nur diese dürfen Magie beherrschen. Und Magie allein erlangt man schon über das geschriebene Wort, weswegen auch niemand lesen und schreiben kann. Dennoch muss Shae ihren ganzen Mut aufbringen und zu den Barden reisen. Von da an ändert sich ihre Weltansicht und ihr Leben komplett. Und sie muss sich des Öfteren fragen, genau wie wir, was denn nun Realität und was Wahnsinn ist.
Die Geschichte schreitet in einem gemächlichen Tempo voran, das mehr und mehr Spannung aufbaut und immer wieder Einzelheiten zum Land und zum Leben preisgibt. Allerdings alles ohne große Überraschungen und recht einfach und unspektakulär. Und leider im Gesamten auch ohne große Tiefe, denn es gibt so einiges, über das ich gerne mehr gewusst hätte.
Dafür fand ich dennoch alles immer interessant. Es wird zwischendurch richtig außergewöhnlich, wenn man als Leser selbst nicht mehr weiß, ob das jetzt noch die Realität ist oder schon der Wahn. Ich mag ja Außergewöhnliches, aber gewöhnungsbedürftig war es zwischendurch schon. Und teilweise ist es mir dann doch zu sehr über´s Ziel hinausgeschossen, so dass es etwas zu wirr wurde. Dennoch fand ich es faszinierend, vor allem mit den Brocken, die uns die Autorin immer hingeworfen und immer wieder gelockt hat. Auch wenn doch einiges vorhersehbar ist, hat es mich nicht gestört, denn der Verlauf ist wirklich klasse.
Shae ist ein Fall für sich. Ich mochte sie, aber im Grunde ist sie ein kleines, dickköpfiges und verdammt naives Mädchen, das sofort jedem sein Vertrauen schenkt. Aber woher soll sie es auch besser wissen. Nur habe ich bis zum Schluss in ihr keine starke Persönlichkeit gesehen. Und auch, dass sie ihre Fähigkeiten plötzlich wie aus dem Nichts beherrscht, hat mir nicht gefallen. So etwas finde ich immer extrem langweilig. Aber im Großen und Ganzen passt sie perfekt in die Geschichte.
Auch einen Romance Teil gibt es, aber der ist lachhaft und man kann ihn getrost ignorieren. Es passiert nicht wirklich was und es ist zum Glück auch nicht aufdringlich und nur ganz nebensächlich. Denn er ist einfach nur vollgestopft mit den typischen Klischees, die ich nicht mehr lesen mag. Das habe ich nur belächelt, dass man sowas dann auch noch in einem doch ansonsten außergewöhnlichen Buch unterbringen muss.
Hush hat mich im Endeffekt nicht umgehauen und auch nicht komplett überzeugt, vor allem, weil ich zu nichts einen wirklichen Bezug aufnehmen konnte. Aber die Geschichte hatte so eine Sogwirkung und war voll von faszinierenden Details, dass ich bestens unterhalten wurde und Spaß am Lesen hatte. Ich werde den zweiten Band auf jeden Fall lesen und freue mich schon richtig darauf. Ich kann es empfehlen.
Mein Fazit:
Hush von Dylan Farrow konnte durch seine Außergewöhnlichkeit für mich voll punkten. Eine sehr ruhige Geschichte, die stetig Spannung aufbaut und mich an die Seiten fesselte. Die Prota war etwas gewöhnungsbedürftig, aber dennoch passt sie voll ins Setting, auch wenn gerade um sie etliche Klischees erfüllt werden, die ich nicht gebraucht hätte. Gerade am Ende schießt mir die Geschichte über´s Ziel hinaus, da ist es doch etwas wirr. Dafür ist der Rest sehr einfach gehalten und voller Liebe zum Detail, so dass man voll abtauchen kann in dieser faszinierenden Welt, der es trotz allem an Tiefe fehlt. Ich bin gespannt auf das Finale und vergebe 4 Sterne, weil ich einfach sehr gut unterhalten wurde und Spaß am Lesen hatte.
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