[Rezension] “Die fünf Gaben” von Rebecca Ross

[Rezension] “Die fünf Gaben” von Rebecca Ross

Dank der Carlsen Challenge und der dazugehörigen Leserunde habe ich endlich dieses Buch verschlungen, das mich doch zwiegespalten zurücklässt. Einerseits mag ich es total, andererseits bin ich auch etwas enttäuscht. Warum, das erzähle ich euch jetzt.

 

Die fünf Gaben (Valenias Töchter 1)

Von Rebecca Ross

Inhalt:

Wie jedes Mädchen im Haus Magnalia fiebert Brienna der Sommersonnenwende entgegen. Denn dann wird sie zur Berufenen erklärt und kann ein neues Leben bei einem Gönner beginnen. Sie lässt sich auf das Angebot eines Lords aus dem Norden ein, auch wenn sie dafür schweren Herzens von ihrem Lehrer, Master Cartier, Abschied nehmen muss. Kaum ist sie jedoch im Reich Maevana angekommen, steht mehr als ihr Glück auf dem Spiel: Mit ihrer besonderen Gabe soll sie den König stürzen und somit ihre Vorfahren verraten. Als sie Cartier schließlich wiederbegegnet, muss sie sich entscheiden, ob sie ihrer Familie oder ihrem Herzen die Treue hält.

Bild- und Textquelle: Carlsen Verlag 


Eckdaten:

 

Erschienen: 28. Februar 2018

Verlag: Carlsen Verlag

Seiten: 496

Preis: Hardcover 19,99€, EBook 13,99€

ISBN:

Altersempfehlung: ab 14 Jahren

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Meine Meinung:

 

Am Anfang hatte ich noch gezweifelt ob ich dieses Buch überhaupt lesen möchte, da mich der Klappentext nicht so sehr überzeugte, aber auf der LBM habe ich es live gesehen und dieses Cover musste einfach in mein Regal. Im Nachhinein kann ich sagen, ich bin so froh, dass ich es gelesen habe, auch wenn dieses Buch mich zum einen begeistert, zum anderen enttäuscht hat.

Aber eins dringend vorweg: das Buch beginnt mit einem Personenverzeichnis und den Stammbäumen der einzelnen Familien. IGNORIERT DAS! Das spoilert total und nimmt euch doch einige Geheimnisse der Geschichte vorweg. Ich weiß gar nicht, warum das überhaupt am Anfang steht, ich sehe das als großen Fehler! Auch bin ich vom Klappentext weniger begeistert denn auch der spoilert und nimmt einige Spannung raus. Dabei hat dieses Buch Spannung so nötig.

Zuerst muss ich sagen, dass ich von dem Schreibstil von Rebecca Ross begeistert bin, er ist sehr bildhaft, detailreich, sehr einnehmend und fesselnd, aber manchmal verliert sie sich doch etwas im Detail, was manche Stellen langatmig erscheinen lässt. Der Schreibstil ist auch sehr ruhig und die Geschichte geht gemächlich voran. Leser, die immer Action wollen, werden das Buch wohl schnell zur Seite legen, aber ich finde, es hat einen Zauber inne, dem ich einfach erlegen bin. Denn ich habe das Buch richtig schnell gelesen, weil ich immer wissen wollte, wie es weitergeht, es ist alles sehr geheimnisvoll, vieles wird immer nur angedeutet, Briennas Vater als großes Mysterium. Alles in allem, sehr genial und fesselnd, teilweise konnte ich das Rätsel selbst lösen, teilweise wurde ich aber auch überrascht.

Die Geschichte selbst, ich bin zwiegespalten. Zum einen fand ich die Gaben, die ja auch den Titel des Buches stellen, sehr interessant und faszinierend, zum anderen enttäuschte mich dieser Teil am meisten. Was wir darüber erfahren haben ist zwar alles unglaublich beeindruckend, nur habe ich immer noch nicht den Sinn verstanden, warum es Magnalia überhaupt gibt. Für die Gaben wurde mir eindeutig zu wenig Platz eingeräumt oder zu viel, wie man es im Nachhinein betrachten will. Denn Brienna wird durch „Zufall“ als Nummer sechs der 5 ausgewählten Arden (Schüler) angenommen und wird zur Berufenen ausgebildet. Dies allein hätte mich wohl nicht bei der Stange gehalten, denn wie gesagt, ich verstehe den Sinn dieser Schule nicht, aber da ist ja noch Master Cartier und Briennas besondere Gabe. Nicht zu vergessen, ein magischer königlicher Handlungsstrang, der mich voll gefangen genommen hat. Brienna lernt durch ihre Berufung und ihre Gabe ihren Gönner kennen und eine Aufgabe, die sie zu einer wahren Größe werden lässt. Dieser Teil hat mich begeistert, auch wenn ich mir doch ein anderes Ende gewünscht habe. Auch in diesem Strang ist alles weiterhin voller Geheimnisse und Mysterien, was ich richtig toll fand.

 

„Um uns herum gibt es viele Geheimtüren zu entdecken. Wir nehmen uns bloß nicht die Zeit, sie zu finden und zu öffnen.“ Seite 388

 

Kommen wir zum großen ABER: so wunderschön faszinierend und einnehmend diese Geschichte auch ist, wie ich sie zwischendurch gefeiert habe, so enttäuschend ist sie auch, denn es wurde so viel Potential verschenkt, es ist einiges an Luft nach oben offen, vor allem was den Magieteil und den Hauptteil des Buches angeht: Briennas Kampf nach ihrer Zugehörigkeit. Es gelingt alles so leicht ohne große Hindernisse, was ich etwas langweilig finde. Auch wenn es genial geschrieben ist, ist die Geschichte hier doch etwas lasch für meinen Geschmack. Bis zum Schluss habe ich auf ein anderes Ende gehofft, aber es blieb leider bei dem „langweiligen“. Ich weiß auch nicht so richtig, was in den Folgebänden noch passieren soll, denn eigentlich ist die Geschichte abgeschlossen. Ich lasse mich überraschen.

Doch das dürft ihr nicht falsch verstehen, auch wenn ich im Nachhinein sagen kann, dass ich von der Geschichte doch auch enttäuscht bin, habe ich es genauso genossen, sie zu lesen, denn faszinierend ist sie und ich hoffe einfach, dass in Band 2 alles noch etwas vertieft wird. Denn die erschaffene Welt, das historische Setting, die Charaktere und die Erzählweise ist einfach grandios. Ich bin ja Brienna und auch Cartier sofort verfallen, auch wenn ich bei beiden recht schnell wusste, dass sie ein Geheimnis verbergen, wusste ich lange nicht, welches es denn sein wird. Brienna entwickelt sich im Laufe der Geschichte zu einer beeindruckenden Persönlichkeit, der ich echt verfallen bin. Ich hätte mir zwar gerne für sie ein anderes ende gewünscht, aber auch damit kann ich leben.

Alles in allem, ein gelungenes Buch mit leider verschenktem Potential und Luft nach oben.

 

Mein Fazit:

Rebecca Ross hat mit dem Auftakt ihrer Trilogie „Die fünf Gaben“ eine wundervolle einnehmende und ruhige Geschichte erschaffen, die mich zweigespalten zurücklässt. Einerseits konnte ich gar nicht genug von dem Buch bekommen, andererseits ist doch noch etwas Luft nach oben gegeben und man hätte das Buch deutlich spannender und beeindruckender gestalten können. Für meinen Geschmack geht den Charakteren alles zu leicht von der Hand, auch wenn ich ihren Charme und ihrer Stärke erlegen bin. Für die Dennoch habe ich es genossen, diese Geschichte zu lesen und vergebe gerade noch so 4 von 5 Sternen.

 

Weitere Meinungen:

Bücherhummel

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