[Geplauder] Die Sache mit EBooks und Prints

[Geplauder] Die Sache mit EBooks und Prints

EBook vs Print

 

Die Buchszene streitet sich ja schon lange über EBooks und Prints. Es gibt EBookverweigerer und –liebhaber. Manche sehen sogar den Untergang der Buchwelt. Ich sehe das alles nicht so wild und kann manchmal nur lächelnd den Kopf schütteln, wenn ich auf meinem Blog lese: „Ach, das gibt es nur als EBook – das lese ich nicht.“
Da frage ich mich, warum denn? Und genau diese Frage habe ich dann auf meinem Blog gestellt. Die Antworten waren wirklich genial und ich möchte sie euch nicht vorenthalten. Und natürlich meine persönliche Meinung dazu auch nicht.

Fangen wir aber mit den Aussagen meiner Leser und Bloggerkollegen an, die an der Umfrage auf meiner Facebookseite teilgenommen haben.
Ich wollte wissen, was sie denn lieber lesen: Prints oder EBooks.
Das ist das Ergebnis und ich war doch schon erstaunt, dass nur 21 % Ebooks bevorzugen.

Die Gründe dafür waren vielseitig und wenn ich ehrlich bin, schneiden die EBooks hier deutlich besser ab, schon allein von den Vorteilen, aber seht selbst:

Die meisten Antworten, weshalb ein Format bevorzugt wird, waren:

EBooks
– Sind meist günstiger
– verbrauchen keinen realen Platz in der Wohnung
– leicht zu transportieren
– immer eine große Anzahl an Büchern dabei
– ein Buch oder eine heiß ersehnte Fortsetzung ist schnell und bequem auf den Reader geladen
– leicht zu halten, einfaches Handling
– veränderbare Schriftgröße
– integriertes Licht

Die Gegenstimmen waren hierzu nahe alle sehr ähnlich. Das angeblich fehlende Lesegefühl und der Geruch eines neuen Buchs waren die Hauptgründe gegen EBooks.

 

Prints
– sehen toll im Regal aus
– Lesefortschritt besser zu erkennen
– Man kann tolle Lesezeichen benutzen
– Der Geruch eines neues Buchs
– Reale Seiten umblättern und Buch am Ende zuklappen
– Haptik bereitet Lesegenuss
– Geschichten wirken besser auf den Leser

Wenn ich mir die Gründe so anschauen, muss ich wirklich sagen, dass ich sie nachvollziehen kann, aber dass Printliebhaber keine wirklichen Gründe haben, nicht zu EBooks zu greifen. Prints sind quasi das Statussymbol für uns als Buchliebhaber.

Im Endeffekt ist es ja eine Entscheidung, die jeder für sich trifft, wie er am liebsten lesen will. Warum man sich EBooks allerdings komplett verweigert, werde ich nie verstehen.

Natürlich habe ich auch gerne ein Buch in der Hand, blättere darin, stecke das Lesezeichen rein und schaue wieviel ich schon inhaliert habe.
Das ist ja das Schöne am Lesen. Das hält mich allerdings nicht davon ab, dass ich auch EBooks lese.
Ich brauche kein Print, damit die Geschichte auf mich wirken kann. Ich brauche nur die Geschichte. Den Lesefortschritt sehe ich auch unten links bei meinem Reader und sogar, wie lange ich noch in dem Buch verbleiben kann. Und warum auch immer, aber EBooks lese ich deutlich schneller als Prints.
Das dürfte also alles reine Geschmacksache sein.

Ich muss sagen, ich mag beides sehr sehr gerne, ohne Ausnahme.
Bis vor einigen Jahren habe ich ausschließlich EBooks gelesen, einfach weil ich keinen Platz mehr für neue Regale hatte.
Jetzt, im eigenen Haus, habe ich ein eigenes Buchzimmer und ausreichend Platz.
Ich kaufe mit Vorliebe Prints, weil ich einfach eine Coverbitch bin :) Aber ich gebe ehrlich zu, ich lese sie nicht gerne.
Ich bin da bequem geworden seit ich meinen E-Reader habe. Wie schön ist es doch ein 500 Seiten Buch in einer Hand halten zu können ohne, dass diese einschläft oder ich nicht mehr weiß, wie ich jetzt liegen soll, ohne dass mir alles weh tut.
Oder abends nicht extra verzweifelt ein kleines Licht anzumachen, dass ich noch Buchstaben erkenne und damit wieder einen Streit mit dem Mann heraufbeschwöre ;) Ich ändere auch gerne die Schriftgröße auf meinem Reader, so dass es angenehmer ist zu lesen. Alles bei einem Print nicht möglich.
Ich mag nur eines an EBooks nicht: sie sind einfach kacke zu fotografieren. Ich benutze dafür ja immer mein iPad, damit das Cover auch farbig ist, aber dennoch fotografiere ich Bücher einfach lieber. Aber das sind Probleme eines Buchbloggers ;)

Ich bin da auch vielleicht etwas verrückt, denn bei mir gibt es noch eine Möglichkeit: ich kaufe beides. Bei manchen Büchern, wie von meinen Lieblingsautoren, muss das Print einfach ins Regal. Wenn es allerdings nur als Taschenbuch erscheint, lese ich meist das EBook. Ich knicke ja gerne meine Taschenbücher, Leserillen sind da vorprogrammiert. Wenn es das EBook dann aber günstig gibt, schone ich meine Printausgabe und lese eben das :) Die Möglichkeiten sind ja heutzutage unbegrenzt und das liebe ich.

Da ich mittlerweile Platz habe, gehe ich aber auch differenzierter vor. Ich kaufe nur noch EBooks unter 5€. Alles was teurer ist, zieht als Print ein. Ausnahme ist natürlich, wenn es ein EBook only ist.
Und mittlerweile gibt es so viele reine EBook Label, die ich nicht mehr missen möchte. Und auch die Auswahl an Indie Autoren ist bei EBooks unheimlich hoch. Da habe ich echt schon tolle Schätze entdeckt.
Was man nicht vergessen sollten, wenn die Ebooks dieser Label niemand kauft, wird es auch nie eine Chance auf Prints geben. Bei Carlsen weiß ich es zum Beispiel. Bei Impress und Dark Diamonds liegt es meist an den Verkaufszahlen ob die Möglichkeit auf eine Printausgabe besteht. Dürfte bei allen Verlagen ähnlich sein.

Wie ihr seht, es ist alles sehr vielfältig und das ist auch gut so. Unsere Buchwelt sollte weiterhin bunt bleiben. Es ist ja wirklich für jeden Geschmack etwas dabei. Alles hat seine vor- und Nachteile. Aber vielleicht sollte man sich manchmal auch für etwas Neues öffnen.
Ganz am Anfang hätte ich auch mal nie gedacht, dass ich EBooks genauso lieben werde wie Prints.

Und jetzt habe ich genug geschwafelt. Jetzt interessiert mich eure Meinung. Wie steht ihr denn zu diesem Thema?
Lest ihr nur Prints oder nur EBooks oder beides wie ich?

Eure Kerstin.

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4 Gedanken zu „[Geplauder] Die Sache mit EBooks und Prints

  1. Ich lese nur mehr eBooks. Gibts ein Buch nicht als eBook kauf ich es auch nicht. Einfach aus all den praktikablen Gründen, die du eh in deinem Beitrag aufgelistet hast. Ich hab auch kein Bücherregal mehr.
    Bei echten Büchern hab ich immer den Buchrücken geknickt. Ich versteh aber ehrlich gesagt auch nicht, wie man ein Buch lesen kann ohne das zu tun. :D

    1. Huhu Lisa,

      das wäre mir ehrlich auch schon zu kompliziert. Ich breche die Buchrücken immer. Meine Bücher sehen gelesen und geliebt aus :)

      Liebe Grüße, Kerstin

  2. Hallo Kerstin. :)

    Einen schönen Beitrag hast du da geschrieben! Ich muss sagen, ich habe mich zwar selbst für mich positioniert, aber mir ist es völlig gleichgültig, ob andere Leute lieber Prints oder eBooks lesen. Die Hauptsache ist, dass überhaupt gelesen wird.

    Für mich persönlich gilt: Ich lese eBooks, kaufe sie aber nicht. Sprich, wenn es ein eBook gerade kostenlos gibt, lade ich es mir herunter. Oder wenn mir ein Rezensionsexemplar als eBook angeboten wird, lehne ich nicht kategorisch ab. Nur selbst kaufen tue ich sie nicht. (Den eReader hätte ich mir übrigens auch niemals gekauft, den habe ich damals bei der 10-Sekunden-Buch-Aktion von Thalia gewonnen.)

    Spontan sind mir zwei benennbare Gründe eingefallen, warum ich Prints so viel lieber mag. Grundsätzlich ist es einfach ein Gefühl. Ich fühle mich wohler mit Prints. Aber zwei Gedanken kamen mir trotzdem:
    1) Ich mag es, meine Büchersammlung im Regal zu sehen. Sie wirklich in Echt und zum Anfassen dort stehen zu haben. (Nicht nach dem Motto ‘Hauptsache eigene Bibliothek’, ich kaufe nur, was ich gerade lesen kann und verkaufe, was mir nicht gefallen hat. Es stehen also nur Bücher, die ich gut fand, dann auch tatsächlich im Regal.) Eine Sammlung an eBooks fühlt sich für mich so an als würde ich in jedem Urlaub tolle Steine sammeln – nur liegen nicht die Steine in der Vitrine, sondern Fotos davon sind in irgendeinem Ordner in den Tiefen meines PCs. Es fühlt sich einfach nicht gut an – für mich persönlich.
    2) Du hast geschrieben, dass du festgestellt hast, dass du eBooks schneller liest. Ich habe festgestellt, dass bei mir genau der umgekehrte Fall zutrifft. Wenn ich dreimal umblättern muss, bis sich die Seitenzahl unten ändert, habe ich das Gefühl, nicht vorwärts zu kommen. Ich lese und lese und lese und blättere und blättere und blättere und dann stelle ich fest, dass ich gerade einmal 30 Seiten weiter bin. Dieses Gefühl habe ich bei Print-Büchern nur, wenn sie mir überhaupt nicht gefallen. Das hat zur Folge, dass mir eBooks meist nicht so gut gefallen, weil ich das Gefühl habe, festzustecken, nicht vom Fleck zu kommen, auf der Stelle zu treten und dass es nicht weiter geht. Deshalb geht das Lesen von eBooks bei mir fast immer mit einer gewissen Frustration einher. Das ist für mich nicht schön und ich tue der Geschichte auch Unrecht, weil ich sie über ein Medium lese, mit dem ich persönlich einfach nicht zurecht komme. Aus diesem Grund bevorzuge ich Prints.

    Ich hoffe sehr, dass ich meine Einstellung zum Thema deutlich machen konnte. :) Ich sehe die objektiven Vorteile von eBooks und die objektiven Nachteile von Prints, das kann nur leider nichts an der Tatsache ändern, dass mein subjektives Empfinden genau andersherum ist.

    Ganz liebe Grüße,
    Jenny

    1. Huhu liebe Jenny,

      Dankeschön für deinen tollen Kommentar.
      Aber genau das meinte ich ja. Jeder empfindet da anders und so sollte es sein.
      Du hast es mit EBooks versucht und magst sie einfach nicht. So hat ja jeder seine Angewohnheit wie Lesen für ihn pure Entspannung ist.
      In meinen Regalen stehen übrigens auch nur Prints, die ich mag. Was mir nicht gefällt, verschenke ich, alles andere ist auf Lebzeiten adoptiert.

      Liebe Grüße, Kerstin

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