Abbrechen von Büchern – es gibt Unterschiede

Abbrechen von Büchern – es gibt Unterschiede

Abbrechen von Büchern – NoGo oder Go?

 

Hallo meine Lieben,
wer kennt es nicht?! Man greift immer mal wieder zu einem Buch, mit dem man einfach nicht warm wird. Man kommt nicht in die Geschichte, es zieht sich wie Gummi oder man merkt einfach, dass man mit der Umsetzung oder dem Schreibstil nicht klar kommt. Bei mir kommt das zum Glück sehr selten vor, da ich meinen Geschmack mittlerweile sehr gut kenne, aber es passiert trotzdem. Gerade heute erst bin ich aus einer Leserunde ausgestiegen und habe das Buch abgebrochen.
Dennoch gibt es bei mir zwei große Unterschiede des Buch Abbrechens und darüber möchte ich mit euch heute mal sprechen.

Ich gehöre ja zu denjenigen, die kein Problem damit haben, Bücher abzubrechen. Wenn mir eine Geschichte – aus welchen Gründen auch immer – nicht zusagt, quäle ich mich nicht durch oder überstrapaziere meine Nerven. Lesen ist Geschmacksache und es gibt eine enorme Vielfalt an Büchern. Warum sollte ich mich da durch eines quälen, das mir mal nicht zusagt? Das kann natürlich jeder für sich handhaben, wie er möchte, aber ich bin mit meiner Leseart sehr zufrieden und glücklich. Jeder findet da ja seinen Weg. So sind bei mir auch noch nie Leseflauten entstanden, denn ich lese nur, was mir gefällt. Und wenn bei 15 Büchern, die ich im Monat lese, mal eines dabei ist, das mir so wenig zusagt, dass ich es abbreche, finde ich das auch gar nicht schlimm. Ist ja immer nur eine Ausnahme.

Dennoch habe ich bei mir zwei große Unterschiede festgestellt: weglegen oder abbrechen. Und das ist ein riesiger Unterschied.
Gehen wir doch mal genauer darauf ein.

Wann spreche ich von Buch weglegen?

 

Tatsächlich ist mir das diesen Monat auch schon passiert, aber das ist weniger schlimm. Denn weglegen bedeutet bei mir, dass ich beim Lesen merke, dass das Buch aktuell nichts für mich ist, auch wenn es mir gefällt.
Ich kann euch das Beispiel auch zeigen. Bei mir war es diesen Monat „Die Begnadete“ von Tessa May“. Ich habe das Buch bis etwa zur Hälfte gelesen und musste dann doch einsehen, dass es aktuell nichts für mich ist. Die Grundidee finde ich genial und superinteressant, auch der Schreibstil ist toll zu lesen. Schön spritzig, humorvoll und einnehmend. Allerdings ist in diesem Buch der Fantasyanteil sehr gering und es dreht sich hauptsächlich um das Zwischenmenschliche, was perfekt zur Geschichte an sich passt. Mir ist das aktuell allerdings zu großes Zickendrama. Ich lese das ab und an sogar richtig gerne, nur habe ich gerade aktuell genug Drama im Geschäft, so dass ich durch dieses Buch einfach nicht abschalten kann. Deswegen habe ich es erstmal weggelegt. Sprich: es ist wieder auf dem SuB und ich werde es auf jeden Fall irgendwann nochmal angreifen. Ich weiß ja jetzt, auf was ich mich einlasse und wann ich in der Stimmung dazu bin. Weglegen bedeutet bei mir also kein Abbruch. Das Buch bekommt irgendwann eine zweite Chance. Bei meinem großen SuB kann man nur nicht sagen, wann.

 

Und wann breche ich Bücher ab?

 

Das ist bei mir die extremere Variante, denn sie ist endgültig. Einmal ein Buch abgebrochen, greife ich auch nicht mehr danach. Es darf nicht mehr bei mir wohnen und sucht sich ein neues Zuhause. Das kommt aber wirklich selten bei mir vor.
Letztes Jahr waren es knapp 10 auf über 160 gelesene Bücher. Gute Quote würde ich sagen.
Von abbrechen spreche ich, wenn mir ein Buch einfach nicht gefällt. Da gibt es zwei Unterschiede: Entweder ich merke es recht schnell, meist schon im ersten Drittel oder es dauert etwas, weil ich die Hoffnung nicht aufgebe, dass es mich doch noch packt. Das ist echt von Buch zu Buch unterschiedlich.
Allerdings müssen dann auch mehrere Faktoren zutreffen, ich breche ja Bücher nicht aus Spaß ab. Für mich habe ich festgestellt, dass es hauptsächlich am Schreibstil, der Umsetzung oder der Prota liegt. Ist aber auch von Buch zu Buch unterschiedlich und es muss mich schon gewaltig nerven oder aufregen, dass ich das Interesse am Buch einfach verliere.
Denn nichts anderes ist Abbrechen bei mir. Ich kann euch auch hier ein Beispiel geben, das allerdings mit Spoilern belastet ist. Wenn ihr also Demon Blood noch lesen wollt, müsst ihr über die nächsten Sätze hüpfen, denn ich erzähle euch, warum ich dieses Buch in der Leserunde abgebrochen habe. Hier lag es nicht am Schreibstil, denn den mochte ich. Er ist salopp, spritzig, umgangssprachlich und einfach leicht zu lesen. Es war die Story an sich. SPOILER Recht schnell merkte ich, dass sich das Buch an einem typischen Grundschema orientiert, mit dem ich einfach nichts mehr anfange kann: mysteriöser BadBoy als Held, Dreiecksbeziehung, Geheimnis, toughe Prota, die gerettet werden muss. SPOILERENDE
Und nicht erschlagen, ich weiß, dass viele gerade diese Bücher lieben. Habe ich überhaupt nichts dagegen, denn auch ich lese sie zwischendurch echt gerne. Nur dafür muss die Umsetzung passen. Mir waren die Charaktere zu blass ausgearbeitet und es fehlte die Tiefe im Gesamten, so dass ich merkte, das Buch wird ganz amüsant, aber ich werde so derbe mit den Augenrollen, dass ich absolut keine Lust darauf habe. Was natürlich noch dazukam, dass mich die Geschichte so nicht packen konnte, sondern ich sie nur gelesen habe.
Wenn mir das alles zu viel wird, dann scheue ich mich auch nicht, Bücher abzubrechen. Es muss aber wirklich massiv sein, so dass ich überhaupt kein Interesse mehr daran habe. Nur weil etwas passiert, das mir nicht zusagt oder doch auch kitschig ist, ist für mich kein Grund, ein Buch abzubrechen, wenn mich der Rest doch zumindest interessiert.
Es gibt ja genügend andere Leser, die genau das Buch lieben und genügend andere Bücher, denen ich verfallen werde.

Allerdings muss ich auch sagen, dass ich nicht zu jedem abgebrochenen Buch eine Rezension verfasse.

 

Wann schreibe ich denn eine Abbruchrezi?

 

Warum ich nicht zu jedem abgebrochenen Buch eine Rezension schreibe? Weil ich es nicht kann.
Wenn ich ein Buch, wie oben Demon Blood, nach 25 Prozent abbreche, kann ich zwar sagen, dass mir alles zu Schema F-mäßig war und mich nicht packen konnte, aber damit werde ich dem Buch auch nicht gerecht, weil ich zu wenig von der Story kenne. Für mich war eben hier Ende.
Abbruchrezensionen schreibe ich nur, wenn ich bis etwa zur Hälfte durchgehalten habe und mir auch einen Überblick vom Buch verschafft habe. Hierzu gehört bei mir dann auch eine richtige Begründung, warum ich das Buch abgebrochen habe. Meist ist es dann echt die Handlung, die Umsetzung oder in wenigen Ausnahmen einfach die Prota, die dazu führen, dass ich es nicht mehr aushalte, das Buch weiterzulesen oder dass ich komplett das Interesse verloren habe. Aber auch hier bewerte ich das Buch dann quasi nicht, da ich das komplette Werk nicht kenne. Ich schreibe dann begründet, warum ich das Buch nicht zu Ende lesen wollte. Dieses Jahr hatte ich übrigens noch keinen Abbruch bei 40 gelesenen Büchern. Läuft also :)

Wie ist das denn bei euch? Von einigen weiß ich ja, dass sie niemals Bücher abbrechen würden. Ich habe übrigens auch schon festgestellt, dass ich EBooks mal eben schneller zur Seite lege als Pints. Da versuche ich mich einfach länger daran. Woran das liegt, kann ich euch gar nicht sagen, vielleicht Fahrlässigkeit meinerseits. Aber ich habeweniger ein schlechtes Gewissen, wenn ich ein EBook mal abbreche als wenn es doch ein Print ist. Wisst ihr, was ich meine?! Kommt aber natürlich beides – zum Glück sehr selten – vor.
Und jetzt bin ich gespannt auf eure Meinungen zum Bücher abbrechen. Gebt ihr Büchern auch eine zweite Chance?

Eure Kerstin.

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