[Rezension] Das Auge von Licentia von Deana Zinßmeister

[Rezension] Das Auge von Licentia von Deana Zinßmeister

|Werbung| “Das Auge von Licentia” wurde mir vom Arena Verlag als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt. Vielen lieben Dank dafür. Zu diesem Buch fiel mir die Rezi wieder etwas schwerer, denn eigentlich mag ich es und gleichzeitig auch wieder nicht:

 

Das Auge von Licentia

von Deana Zinßmeister

Inhalt:

Jonata lebt mit ihrer Familie in der Mittelaltersiedlung Licentia. Smartphones, den Supermarkt um die Ecke, all das kennt sie nicht, ahnt noch nicht mal von deren Existenz. Und schon gar nicht weiß sie, dass „Licentia“ in Wahrheit eine Fernsehshow ist, und die ganze Welt ihr und den anderen Bewohnern Licentias zusieht – jeden Tag, schon seit Jahren. Erst, als sie auf Tristan trifft, einen Jungen aus dem verfeindeten Clan der Wolfsbanner, kommen die Lügen und Geheimnisse ihres Dorfs langsam ans Tageslicht, und Jonata wird für manche Dorfbewohner zu einer Bedrohung …

Bild- und Textquelle: Arena Verlag


 

Eckdaten:

Erschienen: 08. September 2017

Verlag: Arena Verlag

Seiten: 320

Preis: Gebunden 15€, EBook 11,99€

ISBN:

Altersempfehlung: ab 12 Jahren

Mehr Informationen hier: Direkt beim Verlag oder bei


Meine Meinung:

 

Als ich das Buch in der Verlagsvorschau des Arena Verlags entdeckt hatte, fühlte ich mich sofort magisch angezogen: Mittelalter trifft Trueman-Show, ich musste es haben.

Vom Cover bin ich auch begeistert, wenn man genau hinschaut, erkennt man die Verknüpfung von Licentia mit der Technik, ich finde es sehr gelungen.

Die Geschichte selbst ist faszinierend und sehr interessant, allerdings für mich nur von der Grundidee her, denn die Umsetzung haperte. „Das Auge von Licentia“ war für mich ein Buch, von dem ich sagte: ja, ich lese eindeutig zu viel und für das bin ich zu alt. Ich erwarte mehr von einem Buch. Das Buch konnte mich leider weder begeistern, noch mitreißen, dazu war es mir schlichtweg zu langweilig und spannungslos…und die Charaktere machten es mir auch nicht wirklich leicht. Aber dennoch habe ich die Geschichte sehr gerne gelesen und denke, dass gerade jüngere Leser ihre Freude daran haben werden.

Beginnen wir doch von vorne:

Die 15jährige Jonata wächst mit ihrem Bruder und ihren Eltern in Licentia auf, einem kleinen Dorf abseits jeglicher Zivilisation auf dem fortschrittlichen Stand des Mittelalters. Was sie nicht weiß, es ist alles nur Show. Ihre Eltern haben sich vor 10 Jahren dazu entschlossen, bei dieser Fernsehshow mitzumachen, da sie ihre Vergangenheit hinter sich lassen wollten, so wie jeder andere Bewohner Licentias auch. Seitdem spielen die Erwachsenen nach Vorgaben des „Showmasters“, während die Jugendlichen und Kinder dieses Leben wirklich leben als gäbe es kein anderes. Ein Highlight in Jonatas Leben ist, dass sie als erstes Mädchen mit auf die Wildschweinjagd darf und was zum besten Tag ihres Lebens werden sollte, veränderte alles. Denn sie trifft dort auf Tristan, einen Wolfsbanner und die gelten seit jeher als ihre Feinde.

Mehr kann ich euch leider nicht erzählen, denn das würde euch nur spoilern. Aber ich kann euch sagen, dass ich vom Fortlauf der Geschichte doch enttäuscht war. Und das Ende war mehr als unzufriedenstellend, da habe ich einfach etwas anderes erwartet.

Ich muss aber sagen, der Schreibstil von Deana Zinßmeister ist toll. Sie schreibt sehr flüssig und einfach, so dass es gerade für jüngere Leser auch sehr gut zu verfolgen ist. Das Buch habe ich recht schnell gelesen, weil ich doch immer wissen wollte, wie die Geschichte um Jonata endet. Aber ich sage es einfach heraus: für mich ist die Geschichte nichts besonderes, sie war mir zu vorhersehbar, für mich gab es keine überraschenden Wendungen, keine Spannung, die Geschichte plätscherte einfach so vor sich hin.

Erschwerend hinzu kam, dass ich weder von der Liebesgeschichte noch von den Charakteren begeistert war. Ich musste mehrfach nachschauen, ob Jonata wirklich schon 15 Jahre alt ist, auch wenn sie im Mittelalter aufwächst, sehr gottesfürchtig und alles für ihre Eltern und ihre Ziegen macht, kommt sie mir doch vor wie 12. Im Gegensatz dazu steht für mich die Liebesgeschichte, die so gar nicht hätte passieren dürfen. Zwei Jugendliche, die von Anfang an gelernt haben, dass ihre Nachbardörfer tief verfeindet sind und dies auch aus Überzeugung leben, sehen sich 2 Minuten und verlieben sich unsterblich…warum?! Das kann ich bis jetzt nicht nachvollziehen. Natürlich findet man immer das interessant, was man nicht kennt, aber für mich passt das einfach nicht. Generell finde ich die einzelnen Charaktere sehr blass und oberflächig erzählt, mir fehlt die Tiefe bei allen…bei mir stellte sich nie das ein, was ich beim Lesen so liebe: es gab kein Mitfiebern, ich war kein Teil der Geschichte.

Das einzige, das mir richtig gefallen hat, war das Setting, in dem Licentia aufgebaut war. Das erinnerte mich wirklich an ein Lagerleben im Mittelalter und ich fand es auch sehr gut umgesetzt, wie das einfache Leben dargestellt ist. Selbst die Sprache unter den einzelnen Bewohnern ist angeglichen. Das hat mir sehr gefallen.

Deswegen kann ich nur sagen: sehr gute Grundidee, auch top recherchiert…Umsetzung so lala…Ende gäääähn.

 

Mein Fazit:

„Das Auge von Licentia“ hat mich von der Grundidee her sehr fasziniert und diese ist auch sehr realitätsnah und glaubwürdig, allerdings konnte mich der Verlauf der Geschichte und die generelle Umsetzung nicht begeistern. Mir fehlt die Tiefe in den Charakteren, der Spannungsverlauf der Geschichte ist für mich sehr tief angesetzt und alles ist doch sehr vorhersehbar und für mich auch nicht komplett nachvollziehbar. Die Geschichte ist nett zu lesen, aber lange wird sie mir sicher nicht im Gedächtnis bleiben. Durch den leicht lesbaren Schreibstil sehe ich mich dazu geneigt zu sagen: ja, kann man, muss man aber nicht. Ich vergebe deswegen gutmütig 3 von 5 Sternen.

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Ein Gedanke zu „[Rezension] Das Auge von Licentia von Deana Zinßmeister

  1. Hallo Kerstin,
    der Klappentext hätte mir auch zugesagt, dass Cover gefällt mir auch sehr gut. Aber wenn ich so deine Bewertung lese, muss ich auch sagen, dass es Punkte wären die mich auch stören würden. Also landet es schon mal nicht auf meine Wunschliste. Vielleicht wenn ich mal gar nix zu lesen habe, was eigentlich nie vorkommt, kann man mal reinschauen. 😊
    Liebe Grüße
    Nicole

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