[Abbruch-Rezension] “Aura – Die Gabe” von Clara Benedict

[Abbruch-Rezension] “Aura – Die Gabe” von Clara Benedict

Mein Lesemonat beginnt ja schon nicht sehr prickelnd, wenn ich das erste Buch direkt abbreche, aber es ging einfach nicht anders, ich wollte es nicht mehr lesen und konnte nur entnervt den Kopf schütteln. Auch war ich über die unterschwellige Botschaft doch recht entsetzt. Es kann nur besser werden. Jetzt erzähle ich euch aber erst mal, was mich alles so gestört hat.

Aura – Die Gabe
von Clara Benedict

Inhalt:

Einen Jungen aus der Ferne anschmachten, das steht für Hannah nicht zur Debatte – bis sie Jan trifft. Noch während Hannah sich darüber ärgert, dass sie sich immer wieder wie eine Idiotin aufführt, signalisiert Jan Interesse. Mit jedem Treffen wachsen Hannahs Gefühle aber auch ihre Unsicherheit. Jan verhält sich widersprüchlich, ist mal liebevoll und zärtlich, dann wieder aggressiv und distanziert. Diese Unbeständigkeit macht Hannah Angst, denn sie hat sich Jan offenbart. Sie hat ihm von ihrer besonderen Gabe erzählt, einer Gabe, die auch eine dunkle Seite hat … Hat sie dem Falschen vertraut?
Bild- und Textquelle: Thienemann Esslinger Verlag


Eckdaten:

Erschienen: 12. März 2018
Verlag: Thienemann Esslinger
(Vielen Dank an den Verlag und NetGalley für das Rezensionsexemplar)
Seiten: 368
Preis: Hardcover 18,00€, EBook 13,99€
ISBN:
Altersempfehlung: ab 13 Jahren
Weitere Informationen zum Buch:
Direkt bei Thienemann Esslinger
Bei


Meine Meinung:

Natürlich hat mich bei diesem Buch das Cover angezogen, ich kann so etwas knalligem einfach nicht widerstehen und auch der Inhalt klang sehr geheimnisvoll, so dass ich es unbedingt lesen wollte. Bereits zu Beginn merkte ich allerdings, dass das nicht mein Buch werden wird und bei knapp 40 Prozent habe ich es nicht mehr ausgehalten und abgebrochen. Und das lag nicht mal an dieser nervtötenden Teenieromanze, wurde diese ja schon im Klappentext erwähnt, sondern eher wie sie gestaltet war. Ich war teilweise echt geschockt und würde dieses Buch keinesfalls Lesern ab 13 Jahren empfehlen! Und ich sag es jetzt frei raus: es ist absolut nicht in Ordnung, Gewalttaten und Übergriffe, wenn auch in schwacher Form, zu beschönigen. Vor allem nicht mit dieser Zielgruppeneinteilung. Das übermittelt für mich eine falsche Botschaft bezogen auf das Verhalten von Jugendlichen und sollte keinesfalls hingenommen werden. Da hätte ich lieber eine schmalzige Liebesgeschichte gelesen.
Doch am besten fange ich von vorne an.
Der Einstieg in das Buch gelang mir eigentlich sehr gut, denn Clara Benedict schreibt sehr leicht, einfach und flüssig, auch wenn sie sich manchmal in Details und Nebensächlichkeiten verliert, was die Handlung etwas stoppt und diese etwas langweilig wird. Aber es begann alles recht vielversprechend und geheimnisvoll, auch wenn ich hier gerne etwas mehr Spannung gehabt hätte. Im Ganzen finde ich das Buch etwas zu flapsig geschrieben.
Zur Handlung selbst kann ich gar nicht so viel sagen, denn ich habe es nicht geschafft, alles zu lesen, was im Klappentext bereits erwähnt wird. Bei 40 Prozent, sprich Kapitel 14, endete das Buch bereits für mich. Allerdings reichte das für mich aus, mir meine Meinung zu bilden und ich wollte das Buch einfach nicht mehr beenden, weil es mich nicht mitreißen konnte und mich die Handlung einfach nicht mehr interessierte.
Mit den Charakteren hatte ich auch so meine Probleme: Hannah würde ich nicht unbedingt als typische 16jährige bezeichnen, ich kenne das ja von meinen Nichten und die waren in dem Alter weitaus reifer. Hannah hatte noch nie einen Freund und keinerlei Erfahrung mit Jungs, hat sich aber Hals über Kopf in den BadBoy des Buches verliebt: Jan. Dass uns hier das typische, mich nervende, Teeniegehabe begegnet, zumindest von Hannahs Seite, muss ich ja nicht extra erwähnen, allerdings ist sie mir deutlich zu naiv. Abgesehen davon war sie mir eigentlich recht sympathisch bis sie ihre Gabe entdeckt, ab diesem Zeitpunkt ist sie einfach nur noch egoistisch und selbstverliebt, was sie mir mehr als unsympathisch machte. Allerdings kam ich mit ihr besser klar als mit Jan. Jan ist für mich absolut nicht der geheimnisvolle düstere BadBoy, den ich mir wünsche, eher genau das Gegenteil. Ich konnte ihn von Anfang an nicht ausstehen und sein Verhalten und vor allem sein Hang zu Aggressivität machten es nicht besser. Ich bin der Meinung, dass sein Verhalten Hannah gegenüber kein Spiegelbild für eine erste Liebesgeschichte sein sollte und gerade den jüngeren Lesern hier ein falsches Bild vermittelt wird.
Zudem kam hinzu, dass ich Hannahs Gabe zwar ganz nett fand, aber auch nicht mehr und ich mir absolut nicht vorstellen konnte, worauf es die Autorin abzielte. Gut, ich werde es auch nie erfahren. Aber damit kann ich gut leben, denn das bisher Gelesene löste in mir leider nicht das Verlangen aus, die Geschichte zu beenden.

Ich kann für diese Zielgruppeneinteilung auch absolut keine Leseempfehlung vergeben.

Eine abschließende Bewertung und ein Fazit entfallen, da ich das Buch nicht beendet habe.

Weitere Meinungen zum Buch:

Claudias Bücherhöhle
Bücherwürmchen
Letannas Bücherblog

9 Gedanken zu „[Abbruch-Rezension] “Aura – Die Gabe” von Clara Benedict

  1. Hallöchen!

    Ich bin jetzt auch fertig. Da scheiden sich die Geister wieder mal …..
    Fand es jetzt bis auf ein paar Kleinigkeit gut.
    Ich denke, ich bin einfach nicht so anspruchsvoll wie du. 🙈 Was ja nicht schlecht ist, in deinem Fall 🙂

    Liebe Grüße
    Pat

  2. Hey Kerstin,
    ich kann deine genannten Gründe, wieso du das Buch abgebrochen hast, absolut nachvollziehen. Deine Aspekte habe ich nun schon öfter über das Buch gelesen und bin dementsprechend froh, dass ich dieses Buch von anfang an nicht lesen wollte, weil es mich einfach nicht angelächelt hat. Ein Hoch auf meine Intuition..

    Danke für deine ausführliche Abbruch-Rezi!

    Liebe Grüße,
    Angie

    1. Aber gerne, liebe Angie 💖
      Manche sind ja begeistert davon, ist hier wohl auch Auffassungsgabe. Bei mir geht das gar nicht.

      Alles Liebe, Kerstin

  3. Hallo Kerstin,
    ich kann dich so gut verstehen. Ich bin jetzt auf S. 130 (Kapitel 11) und denke auch darüber nach, abzubrechen. Die Geschichte ist einfach nur langweilig und sowohl Hannah, als auch Jan nerven mich unheimlich. Ich bin im Moment noch etwas hin und her gerissen, weil die Autorin auf der Buchmesse so super sympathisch war. Aber, das sollte wohl kein Kriterium sein, sich durch zu quälen.
    Tja… bei mir wird es wohl auch ein Abbruch werden.
    Hab einen schönen Abend
    LG
    Yvonne
    #litnetzwerk

    1. Hallo Yvonne,

      Ja schade, aber ich habe es mir schon lange abgewöhnt mich durch Bücher zu quälen. Dafür gibt es zu viele, die noch entdeckt werden wollen.

      Liebe Grüße, Kerstin

  4. Hallo Kerstin,

    wie lustig, gerade habe ich auf einem anderen Blog dieses Buch noch in einer Neuerscheinungsvorstellung gesehen. Und schon da bei der Story gedacht, dass das bestimmt ein absolutes NA-Buch ist :D
    So schnell bestätigt sich das also! Ich werde nie verstehen, warum sich solche Bücher immer noch so am Markt halten bzw. es sich immer noch Mädels finden, die so etwas lesen mögen…
    Viele Grüße
    Jennifer
    #LitNetzwerk

    1. Huhu Jennifer,

      naja, ist ja alles Geschmacksache. So findet jeder etwas für sich, aber meins ist es nicht ;)

      Liebe Grüße, Kerstin

Schreibe einen Kommentar