Marta schläft von Romy Hausmann

Marta schläft von Romy Hausmann

|Werbung| Marta schläft wurde mir durch den dtv Verlag als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt. Herzlichen Dank. Es war ein sehr spannender Thriller, wenn auch teils sehr durchschaubar.

Marta schläft

Von Romy Hausmann

Marta schläft Von Romy Hausmann

 

»Hab dich. Und jetzt spielen wir. Wir spielen: Gericht.«
Es ist Jahre her, dass man Nadja für ein grausames Verbrechen verurteilt hat. Nach ihrer Haftentlassung wünscht sie sich nichts sehnlicher, als ein normales Leben zu führen. Doch dann geschieht ein Mord. Und der soll ungeschehen gemacht werden. Ein abgelegenes Haus wird zum Schauplatz eines bizarren Spiels ‒ denn Nadjas Vergangenheit macht sie zum perfekten Opfer. Und zur perfekten Mörderin … Ein tief unter die Haut gehender Psychothriller über Schuld, Vergeltung und die Frage, ob ein Täter je wieder frei sein kann.

Bild- und Textquelle: dtv Verlag


Bibliografie
Erscheinungsdatum: 24. April 2020
Verlag: dtv
Seiten: 400
Preis: Taschenbuch 16,90€, EBook 14,99€
ISBN:
Weitere Informationen zu „Marta schläft“ direkt bei dtv oder

Marta schläft Von Romy Hausmann

Meine Meinung:

 

Mit „Marta schläft“ habe ich jetzt auch endlich mein erstes Buch von Romy Hausmann gelesen und war unheimlich gespannt darauf, da sie für ihr letztes Buch doch sehr gelobt wurde. Ich lese ja eher seltener Thriller, weil mich diese nie so wirklich überzeugen können und auch hier ist es der Autorin nur bedingt gelungen, mich zu überraschen.

Aber ihren Stil mochte ich. Romy Hausmann schreibt sehr emotional und einnehmend. Sehr angenehm zu lesen. Und vor allem durch die kurzen Kapitel auch schnell zu lesen. Allerdings mochte ich ihre Art der Umsetzung nicht so wirklich, denn es basiert doch fast alles auf den menschlichen Schicksalen der Charaktere.

Die Handlung konnte mich dadurch weniger überzeugen, auch wenn „Marta schläft“ für mich ab der Hälfte echt spannend war. Davor fand ich es eher durchwachsen und ziemlich durchschaubar. Wir erleben mehrere Zeitbereiche. Einmal das Leben der jungen Nadja, die mit ihrer alkoholkranken Mutter zu kämpfen hat und sich alleine um ihren kleinen Bruder kümmern muss. Sehr gefallen hat mir hierbei, dass wir alles in der Ich-Erzählform erleben. So entstehen doch die ein oder anderen Fragezeichen. Einmal einen Briefeschreiber, der von den dramatischen Ereignissen eines bestimmten Datums erzählt. Wobei mir hier recht schnell klar war, wer erzählt und was hier eigentlich erzählt wird. Und wir erleben die jetzige Zeit, in der Nadja in einer renommierten Anwaltskanzlei als persönliche Assistentin arbeitet.

Von der Handlung an sich habe ich, ehrlich gesagt, etwas anderes und vor allem mehr erwartet. Ich brauche in einem Thriller nicht unbedingt persönliches Drama und mag auch nicht die Herangehensweise der Autorin an die Täter-Opfer Problematik. Das war mir etwas zu ausgelutscht und machte die Handlung bis zu einem gewissen Grad offensichtlich.

Bis etwa zur Hälfte versucht uns die Autorin durch angedeutete Hinweise bei der Stange zu halten und wir rätseln alle mit, was Nadja denn damals wirklich zugestoßen ist. Nebenbei erleben wir noch einen anderen Mord und seine Verurteilung, was aber an sich für die Hauptgeschichte eher nebensächlich ist. Wie gesagt, für mich war das damals offensichtlich und so langweilte ich mich zunächst etwas mit Nadjas Hintergrundgeschichte und ihrem tragischen Leben, mit dem ich allerdings weniger Mitleid hatte. Dummerweise braucht man das wohl für diesen Thriller.

Als dann ein weiterer Mord geschieht und die Handlung endlich Fahrt aufnimmt, wurde auch ich komplett überrascht. Ich fand ab dieser Hütte im Spreewald alles furchtbar interessant und war neugierig, wie sich das alles lösen wird. Hier entwickelten sich ein paar interessante Stränge und auch Zusammenhänge wurden gelüftet. Allerdings muss ich ehrlich sagen, so spannend alles war, so sehr enttäuschte mich dann doch auch die Auflösung. Obwohl Enttäuschung auch das falsche Wort ist, ich fand es eher zu lahm, zu melodramatisch.

Ich erwarte von einem Thriller, dass mich die Handlung einfach mitreißt, überzeugt und überrascht. Und nicht, dass ich durch die Handlung und Hintergründe der Charaktere tiefes Mitleid empfinde und dadurch emotional leide. Das ist jetzt so gar nicht meines, vor allem, weil ich offensichtlich nicht die Ansichten der Autorin teile.

So war es ein gut durchdachter Thriller, der zunächst durchschaubar beginnt und dann doch überraschen konnte. Allerdings wird mir das Augenmerk zu wenig auf den Thrill und zu sehr auf die menschlichen Abgründe gelegt. Es ist eher ein emotional basierender Thriller und das ist nicht so wirklich mein Geschmack. Für Zwischendurch war es aber vollkommen in Ordnung zu lesen. Deswegen von mir ein Kann, Muss man aber nicht.

Mein Fazit:

 

„Marta schläft“ war mein erstes Buch von Romy Hausmann und ich war sehr gespannt, da sie für ihr letztes Buch doch hoch gefeiert wurde. Mich konnte sie mit ihrer Art Thriller jetzt nicht so wirklich überzeugen, da dieser doch eher auf emotionalen Schicksalen und Entscheidungen der Charaktere basiert. Das ist nicht wirklich mein Geschmack. Ich brauche da deutlich mehr Spannung, Nervenkitzel und Überraschungen. Teils fand ich die Handlung zu offensichtlich, aber gerade am Ende konnte mich die Autorin doch packen und überraschen. Für Zwischendurch kann man sich gut damit beschäftigen, aber überragend fand ich das Buch jetzt nicht.

Meine Bewertung: 3,5 Sterne, auf gängigen Portalen 3

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