Zwielicht – Verborgen hinter Schatten von Ney Sceatcher
|Werbung| Zwielicht wurde mir durch den Thienemann Esslinger Verlag über NetGalley als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt. Herzlichen Dank. Es war eine spannende Geschichte für Zwischendurch.
Zwielicht – Verborgen hinter Schatten
Von Ney Sceatcher
Im Kampf zwischen Gut und Böse darf Alba niemandem vertrauen
Ein Land, gespalten in Gut und Böse. Alba gehört zu dem Volk der Verstoßenen, der Mörder und Verbrecher. Niemand sieht in ihr das unschuldige Mädchen, das dazu verdammt ist, um ihr Überleben zu kämpfen. Niemand, bis auf den Grenzwächter Neo.
Alba hat es sich zum Ziel gemacht, die trennende Mauer des Schicksals zu überwinden, und bekommt ungeahnt Hilfe: Auch Lavera, die einstige Dienerin der Prinzessin der Guten, wurde verdammt. Sie ahnen, dass auf Seiten des Königs Intrigen und Missgunst herrschen. Doch je näher Alba ihrem Ziel und auch Neo kommt, desto gefährlicher wird ihr Auftrag.
Denn ihre Feinde sind mächtig …
Bild- und Textquelle: Thienemann Esslinger Verlag
Bibliografie
Erscheinungsdatum: 31. Juli 2020
Verlag: Loomlight
Seiten: 390
Preis: EBook 3,99€
ISBN:
Altersempfehlung: ab 14 Jahren
Weitere Informationen zu „Zwielicht“ direkt bei Thienemann Esslinger oder
Meine Meinung:
Als ich das Cover zu „Zwielicht“ von Ney Sceatcher entdeckte, musste ich es lesen. Das zog mich einfach magisch an und dazu klang der Klappentext so genial. Im Ganzen wurde ich hier auch bestens unterhalten, auch wenn die Geschichte an sich für mich etwas mehr Raum benötigt hätte, um sich voll entfalten zu können.
„Zwielicht“ war zeitgleich auch mein erstes Buch der Autorin und mit ihrem Stil konnte sie mich voll überzeugen. Sie schreibt herrlich leicht und einnehmend, teils schon fast märchenhaft und wunderschön bildlich. Ich fühlte mich einfach pudelwohl mitten in der Geschichte.
Und auch die Welt, die Ney Sceatcher in Zwielicht erschaffen hat, fand ich absolut faszinierend. Eine Stadt in Gut und Böse unterteilt – Callad und Tendra. Dazwischen nur eine Mauer, die streng bewacht wird. Während in Callad alles farbenfroh und strahlend ist, ist Tendra genau das Gegenteil. Eine trübe, düstere Tristess bestimmt hier das Leben. Noch dazu leben in Callad die Verbrecher, die Verräter, die Diebe, die Mörder. Sagt man. Denn es landen auch Menschen aus Callad dort, die nichts verbrochen haben. Wie unsere Hauptfigur Alba. Ihr Vater wurde nach Tendra verbannt als sie ein kleines Mädchen war und sie musste natürlich mit. Während sie seit 12 Jahren verzweifelt versucht, wieder auf die farbenfrohe Seite zu gelangen, um dem König das Unrecht zu klagen, weswegen ihr Vater verbannt wurde.
Gleichzeitig erleben wir Callad aus der Sicht von Laverna, der Zofe der Prinzessin. Und diese Unterscheide wurden so genial atmosphärisch dargestellt, das hat mir richtig gut gefallen.
Als Laverna ebenfalls in Tendra landet, trifft sie auf Alba und gemeinsam hecken sie einen gefährlichen Plan aus, um auf das Unrecht in diesem Städtesystem aufmerksam zu machen.
Am Anfang wusste ich nicht so genau, was mich in „Zwielicht“ erwarten wird und es dauerte auch wirklich sehr lange, bis die Geschichte richtig an Fahrt aufnimmt. Mir wurde es zwar nicht langweilig, weil wir das Land, die Menschen und Sitten besser kennenlernen. Und natürlich auch Andeutungen über Intrigen und Machtspiele eingestreut werden, aber so die richtige Tiefe habe ich vermisst. Dennoch fand ich alles sehr faszinierend und als es dann losgeht, wird es richtig spannend. Und auch actionreich. Aber für mich setzt das schon fast zu spät ein und geht für meinen Geschmack dann auch viel zu schnell und einfach vonstatten. Etwas mehr Raum hätte die Geschichte hier benötigt, dass sie mich voll überzeugen könnte.
Dafür mochte ich die Charaktere sehr, auch wenn jetzt niemand wirklich einen bleibenden Eindruck hinterlassen konnte. Auch hier hätte ich mir mehr Raum gewünscht, um einen Bezug zu ihnen aufbauen zu können. Besonders interessant waren für mich Neo und Mary, also nicht mal die Hauptfiguren. Aber gerade die beiden umgab so eine geheimnisvolle Aura und ich wusste nie, wie ich sie jetzt einschätzen sollte. Alle anderen waren mir etwas zu glatt und offensichtlich gezeichnet, wenn auch sympathisch.
Natürlich gibt es auch eine kleine Liebesgeschichte, aber ich erwähne sie nur kurz, denn auch wenn die im Grunde an einigen Überraschungen beteiligt ist, spielt sie sich sehr unaufdringlich hab und kam bei mir auch gar nicht an. Das ging mir dann doch zu schnell, dafür recht heftig und wurde etwas vernachlässigt. Auch wenn sie nachvollziehbar ist. Aber hier spielt mein größter Kritikpunkt einfach wieder eine Rolle: die Geschichte hat keinen Raum, um sich richtig zu entfalten.
Dennoch habe ich “Zwielicht“ unheimlich gerne gelesen. Vor allem, weil mir das Weltensystem so sehr zusagte. Dazu eben Intrigen und Machtspiele. Und es gab doch so einige überraschende Wendungen. Im Grunde ist alles da, was ich so liebe, nur eben viel zu kurz. Echt schade, so wurde für mich einiges an Potential verschenkt. Empfehlen kann ich es dennoch, weil ich so gut unterhalten wurde.
Mein Fazit:
Ney Sceatcher konnte mich in „Zwielicht – Verborgen hinter Schatten“ vor allem durch ihr faszinierendes Weltensystem überzeugen. Dazu gab es Spannung, Überraschungen, Intrigen und Machtspiele. Im Grunde hat Zwielicht alles, was ich an Fantasygeschichten so mag, nur hat die Geschichte für mich auch deutlich zu wenig Platz, um sich richtig entfalten zu können. So konnte ich keinen richtigen Bezug zu den Charakteren aufbauen oder mich vollends in der Handlung verlieren. Es blieb alles teils etwas blass, was ich sehr schade finde. Denn das Potential ist definitiv da, nur wurde es für meinen Geschmack nicht voll ausgeschöpft. Empfehlen kann ich die Geschichte dennoch, denn sie ist wirklich wunderschön zum Lesen.