[Abbruch] Scharnow von Bela B. Felsenheimer

[Abbruch] Scharnow von Bela B. Felsenheimer

|Werbung| Scharnow wurde mir durch die Verlagsgruppe Randomhouse über das Bloggerportal zur Verfügung gestellt. Für mich war es echt eine Enttäuschung.

Scharnow

Von Bela B. Felsenheimer

In Scharnow, einem Dorf nördlich von Berlin, ist der Hund begraben. Scheinbar. Tatsächlich wird hier gerade die Welt gewendet: Schützen liegen auf der Lauer, um die Agenten einer Universalmacht zu vernichten, mordlustige Bücher richten blutige Verheerung an, und mittendrin hat ein Pakt der Glücklichen plötzlich kein Bier mehr. Wenn sich dann ein syrischer Praktikant für ein Mangamädchen stark macht, ist auch die Liebe nicht weit.

Bild- und Textquelle: Randomhouse


Bibliografie

 

Erschienen: 25. Februar 2019

Verlag: Heyne Hardcore

Seiten: 416

Preis: Hardcover 20,00€

ISBN:

Weitere Informationen zu Scharnow direkt bei Randomhouse


Meine Meinung:

 

Als großer Ärztefan konnte ich es mir nicht nehmen lassen, mich auch von Bela Bs literarischen Fähigkeiten zu überzeugen. Allerdings habe ich lange gezögert, bis ich wirklich zu dem Buch gegriffen habe. Recht schnell wurde mir allerdings klar, dass ich hier kein literarisches Meisterwerk in den Händen halte, sondern eher eine Aneinanderreihung von wirren Ideen und skurrilen Charakteren. Ja, ehrlich gesagt, hatte ich auch nichts anderes erwartet und wollte genau das lesen. Allerdings wurde es mir auf Seite 250 dann doch zu blöde und ich habe das Buch abgebrochen.

Warum es dazu kam, erzähle ich euch jetzt. Ich verreiße Bücher ja eigentlich nicht und werde das auch nicht im großen Stil machen, aber meiner Meinung gibt es dieses Buch nur, weil der Autor dahinter einen großen Namen hat, der eigentlich fast jedem, zumindest in meiner Altersklasse, ein Begriff sein dürfte. In einem Interview erzählte Bela B., dass seine Antwort zu seinem Verleger war, als er ihm gesagt hat, dass die Leute sein Buch lieben und es zum Bestseller wird, schlichtweg war: „Was, der Scheiß?!“ Das ist natürlich teils Belas Humor zu verdanken, aber vielleicht weiß er ja, dass aus vielen Kurzgeschichten keine ganze Geschichte entstehen kann.

Was mir von Anfang an nicht gefiel, war der Schreibstil. Er ist einfach und schnell zu lesen und auch mit Belas typischen Humor versetzt, aber so emotionslos und monoton. Er erzählt in einem sachlichen ton die gesamte Geschichte weg. Da ist keine Spannung, keine Atmosphäre, keine Emotion. Nichts. Zumindest habe ich nichts gefunden. Aber gut, ich habe mich damit abgefunden, dass alles etwas flach und platt ist und wollte die Geschichte kennenlernen, die er erzählt.

Puh…ja, wie gesagt: nach 250 Seiten hat es mir dann gereicht. Ideen hat er, das muss man ihm lassen. Viele skurrile sogar. Nur passen die irgendwie alle nicht so richtig zusammen und ich hatte das Gefühl, dass hier einfach geschustert wird, um irgendwie eine fließende Geschichte stattfinden zu lassen. Wir haben hier mordende Bücher, sprechende Tiere, fliegende Antihelden, die typische unterschichtige Säufergang, das Punk Manga Girl, den Asylant, die Verschwörungstheoretiker, Pornos, Attentate, Morde und was weiß ich nicht noch alles. Ich sah absolut keinen Sinn hinter dem, was Herr Felsenheimer mir da erzählt hat. Und irgendwann konnte mich auch sein Humor nicht mehr bei der Stange halten und ich habe das Buch entnervt weggelegt.

Die Charaktere konnten da leider auch nicht helfen, denn diese waren alle so blass und flach gestaltet, dass ich keinerlei Bezug aufbauen konnte. Und mir gefiel auch die Beschreibung der Figuren nicht. Irgendwie merkte man da doch den Lektor…du musst ihnen Namen geben, dann langsam sie beschreiben, dann ihr Umfeld. Das las sich eher wie ein kleiner abgedrehter Abenteuerroman eines Grundschülers.

Ich habe wirklich so überhaupt kein Interesse zu erfahren, ob er doch noch irgendwie einen roten Faden in die Geschichte bekommt und was der Sinn dahinter ist.

Fans von skurrilen Geschichten kommen hier sicherlich auf ihre Kosten, aber mir ist das ganze zu abgedreht und zu flach, dass mir die Lust am Lesen verging.

 

Mein Fazit:

 

„Scharnow“ von Bela B. Felsenheimer habe ich genervt nach 250 weggelegt. Mir ist die Geschichte durchgängig zu flach, zu plump und zu monoton. Diese an sich skurrile Geschichte hat mir zu viele Perspektiven, die alle zu knapp beleuchtet sind, um in der ersten Hälfte des Buches zu verstehen, was der Autor denn da eigentlich erzählen will. Leider kam dann noch der zwar humorvolle, aber spannungslose Schreibstil hinzu. Alles von Mord, über Porno bis zur Liebesgeschichte wird im selben Tonfall erzählt, so dass bei mir nichts wirklich ankam. Für mich passt einfach folgender Spruch in diesem Fall perfekt: Schuster, bleib bei deinen Leisten. Von mir bekommt das Buch keine Leseempfehlung.

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