[Rezension] Ein Meer aus Tinte und Gold von Traci Chee
Eigentlich hätte ich das Buch noch zu meiner Aprilliste zählen können, denn am ersten Tag im Mai blieben mir nur noch 100 Seiten zu lesen, aber die Leseliste ist ja schon erstellt, somit ist mein erstes Maibuch beendet :)
Ein Meer aus Tinte und Gold
Von Traci Chee
Inhalt:
Seit Sefias Vater ermordet wurde, kämpft sie mit ihrer Tante Nin ums Überleben. Aber dann wird Nin entführt und die einzige Spur zu ihr ist ein Buch: ein scheinbar nutzloser Gegenstand in einem Land, in dem fast niemand um die Existenz des geschriebenen Wortes weiß. Doch kaum berührt Sefia das makellose Papier, spürt sie eine magische Verbundenheit und lernt die Zeichen zu deuten. Sie führen sie nicht nur auf eine gefährliche Reise, sondern auch an die Seite eines stummen Jungen, der selbst voller Geheimnisse steckt. Gemeinsam wollen sie Nin finden – und den Tod von Sefias Vater rächen.
Bild- und Textquelle: Carlsen Verlag
Eckdaten:
Erschienen: 25. November 2016
Verlag: Carlsen Verlag
Seiten: 480
Preis: Hardcover 17,99€, Taschenbuch 9,99€, EBook 9,99€
ISBN:
|Werbung| Weitere Informationen zum Buch: Direkt bei Carlsen oder bei
Meine Meinung:
Ich gebe es offen zu, dieses Buch war ein reiner Coverkauf, ich habe nicht mal den Klappentext gelesen, weil ich dieses Cover nur unheimlich schön finde und es haben wollte. Dennoch klang es gut, aber da ich immer mehr negative Meinungen las, wartete „Ein Meer aus Tinte und Gold“ etwas länger auf meinem SuB. Und auch wenn wir es zwischendurch nicht leicht miteinander hatten, kann ich sagen, dass ich das Buch sehr mag, auch wenn es sehr komplex ist.
Der Einstieg in das Buch fiel mir eigentlich recht leicht, in die Geschichte dafür umso schwerer. Der Schreibstil von Traci Chee ist für mich ein Traum, manchen wird er sicherlich nicht zusagen, weshalb ihr euch wirklich eine Leseprobe anschauen solltet, wenn ihr unsicher seid. Denn Traci Chee schreibt sehr bildhaft, sehr komplex, fast magisch. Sie spielt mit den Buchstaben und der Geschichte, was es zum einen einzigartig macht, zum anderen aber auch schwer zu lesen. Zumindest zu Beginn. Wir erleben einige Handlungsstränge, die nebeneinander laufen und es dauerte wirklich über 100 Seiten bis ich wusste, was die Autorin mir eigentlich erzählen will und wie alles zusammenhängt. Wenn man das mal durchschaut hat, ist das Buch einfach nur magisch, auch wenn es nicht einfacher wird. Denn wir erleben nicht nur eine Geschichte, wir erleben einige miteinander verwobene Geschichten und sogar versteckte Geheimbotschaften. Alles führt zu einem großen Ganzen zusammen und die Idee dahinter finde ich richtig faszinierend. Die Umsetzung leidet manchmal allerdings darunter, da die Autorin wieder ihre Welt und ihre Geschichten malt und ich als Leser erstmal dasitze und versuche zu verstehen, was da gerade passiert. So ging es zumindest mir.
Aber dennoch wird eine Geschichte erzählt über die Macht des geschriebenen Wortes, die Macht der Geschichten, über Freundschaft, Verrat, Vertrauen und Liebe. Alles in allem bin ich von der Geschichte begeistert. Die erschaffene Welt ist wirklich beeindruckend und faszinierend, ich erzähle euch da auch nichts darüber, das müsst ihr auf euch wirken lassen.
Allerdings muss ich auch sagen, durch die verspielte komplexe Wortwahl fiel es mir unheimlich schwer, mich in die Charaktere hineinzuversetzen. Ich las die Geschichte ohne, dass mich Emotionen groß erfasst haben und das finde ich immer sehr schade. Denn so toll die Geschichte auch ist und wie liebenswürdig die Charaktere, so anstrengend fand ich das Buch teilweise auch zu lesen und da geht einiges an Lesespaß verloren. Traci Chee malt mit ihren Worten sehr komplexe Bilder und verliert sich manchmal darin. Auch wenn es sehr interessant und wirklich magisch ist, diese Beschreibungen zu lesen, ist es auch verwirrend und ich konnte nicht immer folgen.
Und im Grunde kenne ich am Ende des Buches nur einen kleinen Bruchteil der Geschichte. Es sind zwar nach wie vor viele Fragen offen, aber es wurden auch einige beantwortet, dennoch fand ich es irgendwie nicht so zufriedenstellend und hätte mir etwas mehr Martiere gewünscht.
Ihr seht, alles in allem bin ich etwas zwiegespalten. Zum einen finde ich diese Geschichte absolut magisch und unheimlich faszinierend, aber teilweise auch schon fast zu komplex. Zum anderen hatte ich teilweise wirklich das Gefühl, dass ich nicht so richtig verstehe, was ich denn da lese und einige Zusammenhänge sind mir noch verschlossen geblieben. Ich kann auch noch gar nicht wirklich sagen, ob ich diese Reihe weiterverfolgen werde. Es reizt mich, aber auch wieder nicht. Da lassen wir uns einfach überraschen.
Mein Fazit:
Mit „Ein Meer aus Tinte und Gold“ hat Traci Chee eine magische malerische, aber auch sehr komplexe und verwirrende Geschichte über die Macht des geschriebenen Wortes verfasst. So schön ich das Buch auch fand, die Geschichte konnte mich nicht richtig einnehmen und auch die Charaktere ließen mich emotionslos die Geschichte verfolgen. Dennoch war ich vom Stil und der Handlung selbst begeistert, auch wenn ich manchmal das Gefühl hatte nicht alles zu verstehen. Ich empfehle hier wirklich eine Leseprobe vorher anzuschauen, ob man mit diesem bildlich malerischen Stil klar kommt. Ich vergebe leider auch nur 3,5 von 5 Sternen, da mir die Geschichte teilweise zu komplex war und ich einiges an Zeit brauchte um überhaupt in die Geschichte zu kommen, aber dann ist sie sehr faszinierend.
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2 Gedanken zu „[Rezension] Ein Meer aus Tinte und Gold von Traci Chee“
Liebe Kerstin,
danke für deine offene Meinung zu dem Buch! Nachdem ich den Klappentext gelesen hatte, dachte ich sofort “Uuuh, das ist doch mal was für mich!”. Aber leider sagt mir der Schreibstil so garnicht zu. Ähnliches habe ich bereits hinter mir und musste feststellen, dass mir dabei die Freude am Lesen mehr und mehr vergeht und ich Seiten überspringe. Daher war deine Rezension und dein Tipp mit der Leseprobe für mich sehr hilfreich, wenn auch irgendwie schade. ;-)
Liebste Grüße,
Miriam
Hallo Miriam,
das freut mich, dass ich helfen konnte, auch wenn es schade für das Buch ist, aber ich verstehe, dass das nicht für jeden ist. Dazu is der Stil zu speziell.
Liebe Grüße, Kerstin